Bereits zum siebten Mal veranstaltete der Heimatverein in der Vorweihnachtszeit eine Lesung mit den bekannten Waltroper Künstler Paul Reding. Der ehemalige „Mengeder Realschüler“ erinnerte an seine Schulzeit. Mit seinem Zwillingsbruder bewältigte er täglich den Schulweg von Henrichenburg nach Mengede. Er berichtete von seiner langjährigen Tätigkeit als bildender Künstler.
Durch einen totalen Stromausfall am Verteilerkasten glänzte das Heimathaus im adventlichen Kerzenschein. Hans-Ulrich Peuser begrüßte die Anwesenden und gratulierte Paul Reding nachträglich zu seinem 85igsten Geburtstag. Der Abend war der besinnlichen Adventszeit angemessen und half Abstand von der Hektik des Alltags zu gewinnen.
Im ersten Teil las der Verfasser aus seinen Kurzgeschichten und Gedichten. Mit Titeln wie „Gedanken verschenken“ und „Weihnachten „X-Mas“ wird abgeschafft“ sprach er die Kommerzialisierung des Festes und den Verlust des christlichen Grundgedankens an. Andere Geschichten handelten von der aktuellen politischen Situation sowie anderen Brennpunkten der Gegenwart. Hier bildeten die Außenseiter und die Benachteiligten der Gesellschaft die Schwerpunkte. Dabei war zu erkennen, dass sich Flüchtlingsschicksale damals und heute immer noch sehr ähnlich sind und der Heimatgedanke eine wichtige Rolle spielt. Mit seiner sonoren Stimme füllte Paul Reding den Raum auch ohne Mikrofon und elektronische Unterstützung
Die Lesepausen wurden von Hans-Ulrich Peuser gekonnt am Klavier überbrückt. Bei den bekannten Weihnachtsliedern stimmten die Besucher ein, sodass keine Langeweile aufkam.
Seine aktuelle Weihnachtsgeschichte „Ehrsame Zuneigung“, die 66igste, hatte er exklusiv für die Lesung im Heimathaus geschrieben. Die Handlung spielte im Stall zu Bethlehem mit Maria, Josef, dem Jesuskind und dem Besuch der drei Könige. Mit ihrem Tross sind sie dem Stern gefolgt. Sie haben den Messias gefunden und legen ihre Gaben in die Hände der Eltern, Weihrauch, Gold und Myrrhe, bevor sie die Hütte wieder verlassen.
Neben den besinnlichen Tönen klang aber auch immer wieder die amüsante Seite des Autors durch. Wie beim letzten Mal las er aus „Ochs, Esel und andere Tiere im Stall zu Bethlehem“. Daraus konnten die Besucher lernen, dass jede Menge anderer Tiere wie Hund, Katze, Maus und sogar Flöhe den Stall bewohnten. Mit der Geschichte über den Elefanten endete die Lesung.
Paul Reding bedankte sich bei seinem „gut zuhörenden“ Publikum. Er blieb noch im Heimathaus, suchte mit den Anwesenden das Gespräch und beantwortete Fragen. Zum Abschied versprach er auch im kommenden Jahr wiederzukommen.