Das Seniorenbüro Mengede in Kooperation mit der Stadtteilbibliothek lud alle Interessierten zu einer Informationsveranstaltung in die Bibliotheksräume ein.
Was als Vortrag angeworben wurde, sollte nach den Eingangsworten des Referenten Stefan Waldburg ein dynamischer Austausch mit allen Interessierten werden. Der Sozialarbeiter im ambulanten Hospitz- und Palliativdienst der Diakonie gab den Teilnehmer*innen zunächst einen kleinen Einblick in seine Arbeit und unterstrich die Bedeutung des Ehrenamts deutlich: „Ehrenamtler*innen“ sind wichtig, auch im Stadtbezirk Mengede. Der Bedarf besteht überall und wenn Beratungen im Ernstfall gefragt sind, benötigt man die Menschen vor Ort.“ Interessierte Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, können sich jederzeit an ihn oder die zuständigen Fachstellen wenden. Das Seniorenbüro Mengede ist ebenfalls ein erster Ansprechpartner, sowohl für die Vermittlung der Kontaktdaten als auch für Betroffene mit Informationsbedarf.
Im weiteren Verlauf versorgte Stefan Waldburg die Teilnehmer*innen mit vielen wichtigen Informationen und Materialen zum Thema Patientenverfügung und nahm auch detaillierten Bezug auf die Bedeutung einer Vorsorgevollmacht. Im fachmännischen geführten Austausch wurde das teils sehr emotionsgeladene Themengebiet mit konkreten Fallbeispielen für alle zugänglicher und gleichzeitig individuelle Fragen beantwortet. Schritt für Schritt begleitete Waldburg durch die sensiblen Punkte einer Patientenverfügung und zeigte mögliche Grenzen anhand von Erfahrungsberichten auf. Auch das wichtige Thema Vorsorgevollmacht kam hier erneut auf.
Wie komme ich an nützliche Vorlagen? Was steckt hinter den einzelnen Klauseln der Patientenverfügung? Wann greift der Ehegattennotvertrag? Was ist der mutmaßliche Wille? – Dies waren nur einige Fragen, die behandelt wurden.
Der Referent machte die Klauseln einer Patientenverfügung greifbarer und unterstrich die Bedeutung von fortwährenden Gesprächen mit Angehörigen, Bevollmächtigten und medizinischem Fachpersonal. Schnell wurde deutlich: Jeder und jede sollte seinen und ihren Willen zunächst sich selbst gegenüber klar definieren, um ihn dann gegenüber seinen Angehörigen, gegebenenfalls Bevollmächtigten und dem medizinischem Fachpersonal deutlich zu machen. „Denn die Aufgabe eines Bevollmächtigten ist es, den bekannten Willen des Vollmachtgebenden umzusetzen. Dafür müssen vorab Gespräche geführt werden und zwar fortwährend, denn Umstände und Meinungen können sich ändern“, so Waldburg. Der Sozialarbeiter gab den Teilnehmer*innen noch einen exemplarischen Fragenkatalog zu den persönlichen Wertvorstellungen an die Hand, der für Betroffene selbst sowie für die Angehörigen und Entscheidungsbevollmächtigten wichtige Impulse zur Meinungsbildung geben können.
Ermöglicht wurde der Vortrag durch das Engagement Waldburgs sowie durch die Kooperation zwischen dem Seniorenbüro Mengede und der Stadtteilbibliothek Mengede. Über weitere geplante Vorträge informiert das Seniorenbüro Mengede unter 0231/ 50-28090.