Fast 100 interessierte Bürger*innen aus Dortmund-Mengede und Castrop-Rauxel/Ickern waren der Einladung des Stadtteilvereins „Mein Ickern e. V.“ und des „Heimatvereins Mengede e. V.“ gefolgt und hatten sich zu einer Bürgerinformationsveranstaltung auf dem Hof Emscher-Auen eingefunden. Ursprünglich sollte die Veranstaltung in der geräumigen Scheune stattfinden, wurde dann aber kurzfristig aufgrund des schönen Wetters zur Freiluftveranstaltung umgestaltet.
Nach der Begrüßung durch die Veranstalter Marc Frese (Mein Ickern e. V.) und Hans-Ulrich Peuser (Heimatverein Mengede e. V.) sowie Rajko Kravanja (Bürgermeister Castrop-Rauxel) und Axel Kunstmann (Bezirksbürgermeister Mengede) übernahm Referent Prof. Dr. Burkhard Teichgräber das Mikrofon und beantwortete die Fragen aus dem Plenum.
Da die Veranstaltung insgesamt fast 2 Stunden dauerte, können an dieser Stelle die Fragen und Antworten nur auszugsweise und in gekürzter Form wiedergegeben werden:
Stand des Emscherumbaus
Die Gesamtkosten für das 1992 begonnene Gesamtobjekt Emscherumbau werden nach der Fertigstellung im Jahr 2022 voraussichtlich zirka 5 Mrd. Euro (geplant 4,4 Mrd. Euro) betragen. Insgesamt wurden mehr als 400 km Abwasserkanäle gebaut und über 300 km der Nebenflüsse renaturiert. Die Arbeiten an den Kläranlagen in Dortmund-Deusen, Bottrop und an der Emschermündung sind abgeschlossen und bereits in Betrieb.
Hochwasser im Juli 2021 in NRW und Rheinland-Pfalz
Die Hochwasserrückhaltebecken entlang der Emscher haben ihren Härtetest bestanden und die Dortmunder vor einer größeren Katastrophe bewahrt. Wenn hier jedoch die gleichen Regenmengen wie in Hagen gefallen wären, hätte es auch hier große Probleme gegeben.
Der Hochwasseraktionsplan der Emschergenossenschaft und die Technik werden laufend aktualisiert und Starkregenkonzepte sind in Planung. Ebenso sind Überlaufrillen geplant, damit gezielt Wasser abgelassen werden kann und nicht der gesamte Deich überläuft. Auch ein Notplan für den Stromausfall in den Pumpenanlagen ist bereits in Bearbeitung.
Abwasserfreiheit
Bis zum Ende dieses Jahres soll die Emscher im Ruhrgebiet komplett von seiner Schmutzwasserfracht befreit sein. Obwohl die Abwasserkanäle entlüftet und die freiwerdenden Gase gefiltert werden, kann es an einigen Stellen noch zu geringfügigen Geruchsbelästigungen kommen. Die Gesamtentwicklung wird ständig beobachtet und dann entschieden, wo nachgebessert werden muss.
Gestaltung des Geländes
Das gewünschte Aufstellen von Bänken und Abfallbehältern ist mit erheblichen Kosten verbunden und wird zur Zeit geprüft. Gesonderte Parkmöglichkeiten für den Besuch des Rückhaltebeckens sind zur Zeit nicht geplant. Es soll in Ausnahmefällen mit dem PKW erreichbar sein, vorrangig aber ein beliebtes Ziel für Radfahrer, Spaziergänger und Freizeitsportler bleiben.