Über 30 Jahre (1989 bis 2021) war Jochen Meschke Geschäftsführer der Westfalenhallen und kann auf über 6000 Veranstaltungen mit insgesamt rund 40 Millionen Besucher zurückblicken, bei denen er zahlreiche Stars aus Musik und Showbusiness kennenlernen durfte. Seine Erinnerungen hat er nicht nur in seinem Buch mit dem Titel „Eine Liebe in Westfalen“ niedergeschrieben, sondern auch in der Musik-Revue „Thank You For The Music“ umgesetzt.
Jetzt war er mit einem Musikersextett, bestehend aus den ABBA-Girls Hanna Sedowa und Ewita Dannowski sowie Melissa Große, Sarah Göthling, Micha Badura und Christopher Plett zu Gast im Kulturzentrum Mengeder Saalbau.
In ständig wechselnden bunten Outfits begeisterten die Musiker*innen die Zuhörer mit ihrem Gesang und an ihren Instrumenten. Jochen Meschke moderierte kurzweilig und humorvoll in sechs Kapiteln durch drei Jahrzehnte Dortmunder Musikgeschichte, die er als Hallenchef miterleben durfte.
Die „neue“ Westfallenhalle wurde 1952 fertiggestellt. Drei Jahre später sorgte der Jazzmusiker „Satchmo“ Louis Armstrong mit 16 000 Besuchern erstmals für ein „volles Haus“. Passend dazu interpretierte Micha Badura den Song „What a Wonderful World”. Mit dem Welthit „Satisfaction“ erinnerte er an das erste Rockkonzert in der Westfalenhalle am 31.3.1966 mit den Rolling Stones. Der Titel „No Woman No Cry“ von Reggae-Legende Bob Marley ließ die Zeit des „Sex, Drugs and Rock n Roll” erwachen. Bei seinem Auftritt waberte eine fulminante Cannabiswolke durch das Hallenrund. Zu den bedeutendsten Events in der Westfalenhalle gehört sicherlich die legendäre Show „The Wall“ von Pink Floyd. 80.000 Musikbegeisterte zog es im Februar 1981 nach Dortmund. Es folgte der Titel „Another Brick In The Wall“.
Ein inszenierter Beziehungs-Fake zwischen dem Magier David Copperfield und dem deutschen Top-Model Claudia Schiffer sorgte mit 19 ausverkauften Zauber-Shows für einen zeitweiligen Besucherrekord. Übertroffen wurde dieser Rekord später durch die damals noch völlig unbekannte Kelly Family mit insgesamt 120.000 Konzertbesuchern. Jochen Meschke hörte damals auf sein Bauchgefühl und ließ die Musikerfamilie auftreten, obwohl sie die Hallenmiete nicht bezahlen konnte. Der Rest ist bekannt, die Kelly Family startete eine Weltkarriere.
Mit Auftritten von Trio, Hubert K, Extrabreit, Geier Sturzflug, Joachim Witt u. v. a. schwappte die „Neue Deutsche Welle“ auch in die Westfalenhalle. Mit dem Hit „99 Luftballons“ von Nena ließ Sarah Göthling diese Musikepoche noch einmal aufleben.
Zu den emotionalsten Momenten in der Geschichte der Dortmunder Westfalenhalle gehört sicherlich das Gastspiel von Marius Müller Westernhagen wenige Wochen nach dem Mauerfall. Seine Rockballade „Freiheit“ sorgte für Verbrüderungsszenen und Gänsehautmomenten unter den Besuchern. Gefühlvoll präsentiert wurde der Song von Hanna Sedowa und Micha Badura.
Stellvertretend für alle in der Dortmunder Westfalenhalle aufgetretenen Einzelinterpreten und Bands folgten im weiteren Verlauf der Veranstaltung unter anderem noch Hits wie „Hallelujah“ (Leonard Cohen), „Dear Mr. President“ (Pink), „My Way“ (Frank Sinatra), „Tage wie diese“ (Toten Hosen) und „Atemlos“ (Helene Fischer).
Beim „Steigerlied“ erhoben sich die Zuhörer von ihren Plätzen und sangen stimmgewaltig mit. Als „Schlussakkord“ erklangen dann noch sehr passend der ABBA-Song „Thank You For The Music“ und „Music“ von John Miles.