Wenn die Leiterin eines evangelischen Kindergartens in den Ruhestand verabschiedet wird, dann geschieht das meist mit einem großen Gottesdienst und anschließendem Kindergartenfest. In Coronazeiten ist das aber nicht zu realisieren – das brachte das Team auf andere Ideen. Kreativ und mit viel Liebe hatten sich die neue Leiterin des Kindergartens Svenja Sickmann und das Team des Kindergartens Kinderbusch in Bodelschwingh viele kleine Überraschungen ausgedacht.
Am vorletzten Arbeitstag feierten die Kinder mit Uli Althaus auf Gruppenebene Abschied. Es wurde gesungen, gespielt und jedes Kind überreichte ihr eine selbst gebastelte Blume mit guten Wünschen. Anschließend konnten sich auch die Eltern verabschieden – alles natürlich unter strenger Beachtung der aktuellen Hygieneregeln.
Aber es gab noch viele andere Menschen, die sich verabschieden wollten. Am letzten Arbeitstag hatte das Kindergarten-Team deshalb vor einem Fenster einen Pavillon aufgestellt und im Zimmer dahinter saß Uli Althaus. Mehrere Stunden kamen die Besucher in Abständen von 10 Minuten zu ihr zum „Fensterln“. So konnte Uli Althaus von ehemaligen Kindergartenkindern, Eltern, Kolleginnen, der Pfarrerin und vielen anderen gebührend Abschied nehmen. Momente, die sie sicher nie vergessen wird.
Anschließend wurde die langjährige Leiterin noch offiziell von Jochen Schade-Homann, Leiter Fachbereich Jugend und Erziehung und Geschäftsführer der Tageseinrichtungen für Kinder im Ev. Kirchenkreis Dortmund, entpflichtet und gesegnet.
Vor 43 Jahren, 1978, hat Uli Althaus nach ihrer Ausbildung im Kindergarten „Kinderbusch“ angefangen – damals noch im alten Kindergartengebäude. Drei Jahre später, 1981, ist sie dann mit dem damaligen Team und den Kindern in das neue Gebäude umgezogen. In all den Jahren hat sie mit guten Ideen und ihrer Liebe zur Musik die Mäusegruppe bereichert. Vieles hat sie in den Folgejahren initiiert, neu konzipiert und mit gestaltet. Gerade die christliche Erziehung der Kinder und deren Hinführung zum Glauben hat sie nachhaltig gefördert und auch in schwierigen Zeiten immer ihre Ziele konsequent verfolgt. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Träger, Team und Eltern war ihr immer sehr wichtig. Offen für Neues, kreativ und ideenreich – so hat sie ihre Arbeit gestaltet. Deshalb war ihre Ernennung zur Leiterin des Kindergartens im Jahre 2004 nur folgerichtig.
Uli Althaus verließ den Kindergarten mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ein weinendes Auge, weil Abschied nie leichtfällt und ein lachendes Auge, weil ihr zum Abschied deutlich gemacht wurde, dass sie zwar das Gelände verlässt, aber nicht die Gedanken und Herzen der Kinder und des Teams.