Zu seinem Juli-Stammtisch hatte der Heimatverein Mengede Dori Rindle von der „Ganesh-Nepalhilfe“ in sein Heimathaus am Widum eingeladen. Im ersten Teil ihres Vortrages gab sie einen allgemeinen Überblick über das kleine Land Nepal am Himalaya zwischen Indien und der Volksrepublik China. Es hat mehr als 30 Millionen Einwohner mit über 100 verschiedenen Volksgruppen, von denen zirka 80 % Hindus sind, und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.
In der Pause hatten die Besucher Gelegenheit, fair gehandeltes Kunsthandwerk aus Nepal zu erwerben. Die Palette reichte von Schmuck, Klangschalen, Räucherstäbchen, Geschenkpapier bis hin zu Taschen, Töpferware, Weihnachtskugeln und vielem mehr.
Die zweite Hälfte der Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Ganesh Nepalhilfe. Diese wurde 2013 von Dori Rindle und Christa Würth mit ihrer gemeinsamen Freundin aus Nepal, Savitri Chettri, ins Leben gerufen und besteht aus drei Projekten: Dem Ganesh Kinderheim, dem Frauenprojekt Ganesh Woman und der Ganesh Nothilfe.
Ganesh Kinderheim
Das Kinderheim startete 2013 zunächst in einer Wohnung, wo die ersten beiden behinderten Jungen aufgenommen werden konnten. Später erfolgte der Umzug in ein wundervolles Haus mit Garten, in dem seitdem neun Kinder mit viel Anerkennung und Wärme durch das nepalesische Team einen behüteten und geschützten Platz fanden. In Nepal ist es leider auch heute noch so, dass Kinder mit Behinderung wegen tragischer Vorurteile und dem Glauben an Karma (Das behinderte Kind ist Strafe für das Fehlverhalten im vorigen Leben) von den überforderten und sich schämenden Familien versteckt werden. Beispielhaft dazu berichtete Dori Rindle von dem kleinen Chabila, der mit elf Fingern geboren wurde und von klein auf in einem Verschlag gehalten wurde, in dem er im Sitzen schlafen musste und nie laufen lernte. Da die Unterbringung von Jungen und Mädchen in einem Haus in Nepal verboten ist, wird aktuell ein weiteres Gebäude für Mädchen gesucht.
Ganesh Women
Da in Nepal das Thema Menstruation immer noch ein Tabu ist, werden Frauen und Mädchen während ihrer Periode ausgegrenzt und haben nur schwer Zugang zu Hygieneartikeln. Schülerinnen dürfen dann auch nicht zur Schule gehen und verpassen so einen großen Teil des Unterrichts. Im Rahmen des Frauenprojektes Ganesh Women werden in einer eigenen Näherei waschbare Baumwoll-Binden hergestellt, die mit begleitenden Aufklärungsgesprächen in den Dörfern verteilt werden. Momentan nähen sechs Frauen für das Projekt. Sie kommen aus besonders stark belastenden Verhältnissen. Ihnen bietet die sichere, fair entlohnte Arbeitsstelle Unabhängigkeit und einen geschützten Raum zum Wohlfühlen.
Ganesh Nothilfe
Die Ganesh Nothilfe leistet in Nepal bei Katastrophen, wie Erdbeben und Überschwemmungen, schnelle, zeitlich begrenzte Akuthilfe, bis die benötigte Infrastruktur wieder aufgebaut ist. Die Nothilfe wird durch ein gutes Netzwerk vor Ort und den Kontakt zur deutschen Botschaft und zu verschiedenen Organisationen ermöglicht – und natürlich durch das motivierte und gut ausgebildete Team in Nepal.
Neben der Nepalhilfe gehören noch die Sparten Nepalreisen und Nepalhandel zum Aufgabengebiet von Dori Rindle. Die Dortmunderin bietet jährlich Gruppenreisen in das wunderschöne Land an und verkauft außerdem traditionelles Kunsthandwerk über ihren Fair Trade Onlineshop und auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt.
Nähere Informationen unter: www.ganesh-nepalhandel.com und www.ganesh-nepalreisen.com
Im Anschluss an ihren beeindruckenden Vortrag beantwortete Dori Rindle noch die Fragen der Stammtischbesucher.
„Während der Veranstaltung hat man gespürt, wie sehr sich Dori Rindle mit Leidenschaft und Herzblut in ihre Hilfsorganisation Ganesh Nepalhilfe einbringt,“ zog Jürgen Möller vom Heimatverein Mengede ein treffendes Fazit.
Spendenkonto:
Ganesh Nepalhilfe e. V.
IBAN: DE04 4405 0199 0091 0295 10
BIC: DORTDE33XXX