Heimsieg! Bei der Premiere des „Josef-Spranke-Gedächtniscups“ waren es am Ende die Kicker des ausrichtenden Vereins, die den Pokal in die Luft stemmen durften.
15 Tage lang fand sich am Blumenkamp nahezu alles ein, was in Dortmunds Fußball-Westen Rang und Namen hat. Den Finaltag eröffnete dabei das Match um Platz 3, in dem sich Urania Lütgendortmund im Elfmeterschießen gegen den TuS Rahm durchsetzte.
In den Tagen zuvor hatte sich bald gezeigt, dass die Westfalia aus Huckarde ihre ausgezeichnete Form der letzten Liga-Rückrunde konservieren konnte – sauste das Heimteam doch mit 22:0 Toren durch die Vorrunde. Dass Lokal- und Ligarivale Blau-Weiß den Rot-weißen dann im Viertelfinale alles abverlangen würde, kam allerdings nicht überraschend. 4:3 lautete das Ergebnis nach 90 spannenden Minuten. Auch Halbfinalist TuS Rahm verkaufte sich teuer gegen ein Huckarder Team, das zumindest bis zur Gelb-roten Karte gegen das Gästeteam fünf Minuten vor Schluss um den Finaleinzug zittern musste.
Dort traf man mit dem SV Westrich auf eine Mannschaft, die sich für die nächste Spielzeit ebenfalls so einiges vorgenommen hat, und bei der es im Turnierverlauf zuvor ganze zwei Mal im Kasten „geklingelt“ hatte. Im Endspiel am 22.7. allerdings fanden die Westricher gegen den höherklassigen Gegner nie wirklichen Zugriff und unterlagen unterm Strich verdient – wenn auch vielleicht eine Spur zu hoch – mit 0:3.
Den Finalsieg schoss dabei mit dem „Huckarder Jungen“ Dustin Singh ein Kicker heraus, der sich mit enormem Abstand zu den Kontrahenten gleich auch noch die Torjägerkanone des Josef-Spranke-Gedächtniscups sichern konnte. Der 22-Jährige war schon in der zurückliegenden Bezirksligasaison mit sagenhaften 43 Treffern für fast die Hälfte aller Westfalia-Tore verantwortlich und dürfte wohl spätestens jetzt die Aufmerksamkeit von Fans und Spähern auf sich gelenkt haben.
Den Wanderpokal imposanter Größe nahm der Stürmer, zugleich Mannschaftskapitän seines Teams, anschließend aus den Händen von Christel Spranke in Vertretung ihres Sohnes Günter entgegen. Dieser hatte die Organisation des Events inkl. der Preisgelder durch großzügige finanzielle Unterstützung erst ermöglicht. Bezug nimmt der Name im Übrigen auf seinen Ur-Opa, der den Club vor 102 Jahren gemeinsam mit Weggefährten aus der Taufe gehoben hatte.
Unterdessen lässt die Westfalia keinen Zweifel daran, dass die Turnier-Premiere im nächsten Jahr eine Fortsetzung bekommen soll. Mündliche Teilnahme-Zusagen nämlich gibt es für 2024 durch die Bank von sämtlichen Gast-Vereinen, wie Huckardes Pressechef Lothar Jacob zufrieden resümiert. Überhaupt sind sie bei der Westfalia, allen Orga-Strapazen zum Trotz, ausgesprochen glücklich über den Verlauf der zwei Wochen: Fast durchgehend prima Wetter, keine einzige ernsthafte Verletzung und wirklich gute Publikumsresonanz – Veranstalterherz, was willst du mehr?
„Mit unserem Event sorgen wir u. a. dafür, dass die Vereine der Umgebung und ihre Fans wieder mehr miteinander in Kontakt kommen. Und das ist wichtiger, als womöglich irgendwann mal in der Westfalenliga zu spielen“, kann sich Jacob dann auch eine kleine Stichelei in Richtung der „großen“ Konkurrenz aus der Nachbarschaft nicht verkneifen.