Die Simpsons sind Kult. Erdacht und bis heute begleitet hat sie Matt Groening. Die exklusiv für Dortmund entstandene Jubiläumsausstellung zeigt im Comic-Schauraum ab 23. März spannende Details zum wohl größten Medienerfolg aller Zeiten – von Original-Drehbüchern bis zu farbigen Folien aus der Trickfilmproduktion.
Exklusive Exponate: Von Folien aus den Trickfilmen bis zum Merchandise
Keine andere Fernsehserie hat eine so lange Laufzeit, so viele Folgen und eine vergleichbare globale Verbreitung vorzuweisen wie „Die Simpsons“. Der Kurator der Ausstellung, Comic- und Cartoon-Experte Dr. Alexander Braun, hat exklusives Material für das Jubiläum zusammengestellt – darunter Original-Storyboards, Original-Entwurfsskizzen sowie originale Zeichnungen und farbige Folien aus der Trickfilmproduktion, Original-Artwork der Comic-Hefte, Original-Drehbücher, überraschende Hommagen von befreundeten Künstlern und selten gesehenes Merchandise. Und: Das orangefarbene Sofa der Simpsons ist natürlich auch da.
Unverhoffter Erfolg für ein Massenpublikum
Von Alaska bis Indien, von Finnland bis China und selbst in Russland ist die gelbe Familie wohlbekannt, und das, obwohl sie sehr viele landestytypische Anspielungen enthält und häufig sarkastisch und schwarzhumorig bis an die Schmerzgrenze ist.
Der Erfolg kam überraschend: Zunächst 1987 als kurze, einminütige Pausen-Gags für die „Tracy Ullman Show“ in Auftrag gegeben, waren die Simpsons nach zwei Jahren solche Publikumslieblinge, dass man sich 1989 eine eigenständige Animations-Reihe zutraute. Allerdings prognostizierten die Macher der knapp halbstündigen Animations-Show eine Lebensdauer von nur ein bis maximal drei Jahren. Zu subversiv erschien der Humor, zu bissig und gesellschaftskritisch waren die Pointen, als dass man sich vorstellen konnte, dass sie ein Massenpublikum zur Primetime am Abend auf lange Zeit begeistern könnte. Wie wir heute wissen: Es kam anders.
Unangepasst und gegen Moralvorstellungen
Binnen weniger Monate waren die Simpsons Kult, Merchandise-Produkte überschwemmten die Regale und spülten Milliarden-Beträge auf die Konten der Verantwortlichen. Allein Julie Kavner, die amerikanische Stimme von Marge Simpsons, hat die Serie um 60 Millionen Dollar reicher gemacht. Eine wahrlich postmoderne Erfolgsgeschichte: Nicht der kleinste gemeinsame Nenner des Publikumsgeschmacks führte zum Erfolg, sondern das Nonkonformistische, Unangepasste: Bei den Simpsons wird geflucht und geraucht, und Figuren haben Sex. Man macht sich lustig über die Moralvorstellungen von Kirche und Konservativen und verhöhnt die Sicherheitsversprechen der Atomindustrie. Die Drehbuchautoren surfen fröhlich auf den Wellen der Kulturgeschichte und Popkultur. Prominente aus Film, Fernsehen und Popkultur reißen sich um einen Gastauftritt bei den Simpsons, der sie dann häufig noch nicht einmal gut aussehen lässt. Wer nicht über sich selbst lachen kann, ist bei den Simpsons fehl am Platz.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreiches Katalogbuch. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm und Workshops begleitet.