Nach 57 Jahren erfolgreicher Geschäftstätigkeit schließt das traditionsreiche Optikgeschäft von Alfons Bohnenkamp und seiner Frau Karin in der Kirchlinder Straße seine Türen. Die Familie Bohnenkamp hat die Geschichte des Geschäfts mit viel Herzblut geprägt und viele Höhen und Tiefen miteinander erlebt.
Die Wurzeln des Geschäfts reichen zurück bis ins Jahr 1966, als Alfons Bohnenkamp das Optikgeschäft in der Egilmarstraße gründete. Dank ihrer hingebungsvollen Arbeit und dem Vertrauen ihrer Kunden wuchs das Geschäft kontinuierlich und erfreute sich in der Stadt großer Beliebtheit.
Im Jahr 1981 zogen die Bohnenkamps in die Kirchlinder Straße, nachdem sie dort ein Haus erworben hatten. „Das ist schon eine lange Zeit, das war unser ganzes Leben“, sagt Karin Bohnenkamp mit einer gewissen Wehmut. Sie erinnert sich lächelnd daran, wie ihre Kinder in dem Laden aufgewachsen sind und wie sie immer noch einen extra Raum für die Familie hatten. Doch die Zeiten ändern sich und ihre Tochter, eine ebenfalls ausgebildete Optikermeisterin, entschied sich aus persönlichen Gründen, das Geschäft nicht zu übernehmen. „Den Kindern kann man manchmal sowas nicht einfach weitergeben. Die wollen ihre eigenen Wege gehen“, so Bohnenkamp.
Altersbedingt haben sich Alfons (83 Jahre) und Karin (77 Jahre) entschlossen, das Geschäft abzugeben. Obwohl Alfons noch bis vor vier Jahren im Betrieb tätig war, sagt seine Frau schmunzelnd, dass es eher eine unterhaltsame Beschäftigung für ihn war. Die beiden Brüder von Karin absolvierten ihre Ausbildung in dem Geschäft, einer von ihnen ist bereits verstorben, und der andere ist nun ebenfalls in den Ruhestand getreten. Und dann haben auch wir gesagt: „Mit dem seine Rente ist Feierabend.“
Die Ladeneinrichtung aus dem Jahr 1981 mag zwar nicht mehr die neueste sein, doch die Kunden schätzten stets die gemütliche Atmosphäre im Laden. „Eine Neuanschaffung hat sich bei der Frage, wann machen wir nun zu einfach nicht mehr gelohnt“, erklärt Karin Bohnenkamp. Sie selbst war bis zum Schluss als Geschäftsführerin tätig und gibt zu, dass sie froh ist, das Geschäft nun in andere Hände zu übergeben.
Die Bohnenkamps haben großen Wert darauf gelegt, dass ein erfahrener Optiker den Laden übernimmt und somit der Standort in der Kirchlinder Straße weiterhin mit einem Optikgeschäft belebt wird. „Unser Dorf stirbt langsam aus, hier oben gibt es ja sonst nichts mehr“, bedauert Frau Bohnenkamp. Doch mit der Übernahme durch den Optiker ROTTLER ist die Zukunft des Standorts gesichert.