Eine klassische Kluft zwischen Theorie und Praxis: Die durch internationale Geldgeber unterstützten „Mini-Wasserkraftwerke“ in Pakistan mögen eine prima Idee sein, um im ländlichen Raum die Stromversorgung zu gewährleisten. Leider stehen viele von ihnen aus unterschiedlichen Gründen halbfertig in der Landschaft, andere sind schon nach kurzer Zeit nicht mehr funktionsfähig. Was das mit Dortmund zu tun hat?
Um den entsprechenden Projekten künftig nachhaltigeren Erfolg zu bescheren, arbeiten seit wenigen Wochen die Fachhochschulen von Dortmund und Islamabad zusammen. Deren gemeinsame Initiative SusProLab – Kurzform für „Sustainable Project Management Lab“ – nimmt hierfür nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte in Augenschein und wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) über die zweijährige Laufzeit mit 80.000 € unterstützt.
Prof. Dr. Carsten Wolff, Informatik-Professor und der an der hiesigen Fachhochschule für die Zusammenarbeit hauptverantwortliche Wissenschaftler, hebt hervor, dass man die Kooperation aufgrund schon bestehender Verbindungen nicht bei null starte.
Auf den Grund gehen will man rechtlichen Hindernissen als auch der Frage, wie die Gemeinschaft vor Ort dauerhaft in Projekte eingebunden werden könnte. Zu diesem Zweck geht man konsequenterweise mit gutem Beispiel voran und steht beim Erarbeiten von Lösungen mit der Bevölkerung und NGOs in Austausch. Die Feldforschung findet also nachvollziehbarerweise an der COMSATS Universität in Islamabad statt, Dortmund unterstützt allerdings bei Planung und Ausführung. Zwei bis dreimal, so Prof. Wolff, werde man zudem wohl zu Forschungsaufenthalten in die Millionenstadt reisen.
Am Ende des Forschungsprojekts stehen ein Leitfaden für nachhaltigeres Management und, so Dortmunds Informatik-Professor, möglicherweise darüber hinaus die eine oder andere Master- bzw. Doktorarbeit zum Thema, die dann auch beim gemeinsamen Lehr- und Forschungsengagement für Nachhaltigkeit sorgen könnte.