Seit dem 08.10.2021 agiert der Klimabeirat der Stadt Dortmund als unabhängiges, beratendes Gremium zur Erreichung der kommunalen Ziele im Klimaschutz und der Klimafolgeanpassung. Expertinnen aus unterschiedlichen Bereichen der Stadtgesellschaft erarbeiten in vierteljährlichen Sitzungen Empfehlungen zur Erreichung der angesprochenen Ziele. Diese werden dem Ausschuss für Klima, Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen sowie dem Rat der Stadt Dortmund vorgelegt.
Drei Schlüsselbereiche
Die geforderte Aktualisierung des Handlungsprogramms Klima-Luft 2030 durch den Stadtrat, um das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2035 zu erreichen, legt den Fokus auf die Hauptverursacher von CO2. Der Klimabeirat hat daher speziell drei Schlüsselbereiche bearbeitet: die Energie- und Wärmeversorgung einschließlich energetischer Gebäudesanierung, die Stärkung der Kreislaufwirtschaft sowie die Förderung von emissionsfreier und emissionsarmer Mobilität.
„Der Gebäudebereich macht etwa 67 % der Gesamtemissionen der Stadt Dortmund aus und ist damit der größte Verursacher von Treibhausemissionen“, so Franz Bernd Große-Wilde, stellvertretender Vorsitzender des Klimabeirates Dortmund und Vorstandsvorsitzender der Spar- und Bauverein eG. „Der Klimabeirat unterstützt die Energienutzungsplanung der Stadt. Für die vermehrte Nutzung von Wärmepumpen, den Fern- und Nahwärmeausbau sowie die E-Mobilität werden damit gemeinsame Lösungsvorschläge im Sommer 2024 vorgelegt werden“, berichtet er weiter. Zudem spricht sich der Klimabeirat für eine energetische Quartierssanierung aus. Der Energienutzungsplan wird zum Sommer 2024 vorliegen, beruht auf aktuellen und zukünftigen Energieverbräuchen und -quellen und dient als Leitfaden für die Umsetzung der Energiewende, wobei die kommunale Wärmeplanung den Fokus bildet.
Der Klimabeirat greift außerdem das Thema Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung auf. „Die Abfallvermeidung oder Wiederverwertung kostet oft nur wenig bis gar nichts. Jede Bürgerin und jeder Bürger hat daher viele Möglichkeiten, etwas Gutes für die Umwelt und das Klima zu tun; welche Möglichkeiten sie haben, wissen nur zu wenige“, so Michaela Voß als stellvertretende Vorsitzende des Klimabeirates. Um diese Informationslücke zu schließen, hat der Klimabeirat in seiner Sitzung am 29.02.2024 eine Empfehlung zur Stärkung einer Informationsstruktur zur Abfallvermeidung und zum Abfallrecycling beschlossen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) spricht von einem möglichen globalen Einsparpotenzial bis zu 20 % der globalen Treibhausgasemissionen durch einen sektorübergreifenden Umbau zur Kreislaufwirtschaft und konsequenter Abfallvermeidung.
Der Verkehrssektor macht etwa 27 % der Emissionen aus, wobei ein mögliches Einsparpotenzial von ca. 50 % durch die Verlagerung auf den Umweltverbund (ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr) besteht. Detlef Raphael, Vorsitzender des Klimabeirates, betont die Stärkung nachhaltiger Alternativen und die Umstellung auf klimaneutrale Busse und umweltfreundliche Stadtbahnen im ÖPNV. Empfehlungen zur Förderung des Umweltverbunds wurden an den Rat gerichtet, einschließlich der Erweiterung des ÖPNV-Netzes.
Öffentliche Sitzungen
Die Sitzungen des Klimabeirats sind grundsätzlich öffentlich. Die nächste Sitzung des Klimabeirates findet am 14.05.2024 statt. Das Schwerpunktthema der Sitzung wird die Klimafolgenanpassung sein. „Der menschengemachte Klimawandel lässt sich nicht aufhalten, er lässt sich nur abschwächen. Deshalb ist es richtig, dass die Stadt angesichts zunehmender Dürren einen dynamischen Hitzeaktionsplan vorgelegt hat und ihre Anstrengungen zum Schutz vor Starkregen und Unwettern verstärkt“, erklärt Detlef Raphael als Vorsitzender des Klimabeirates zum Thema der nächsten Sitzung.
Nähere Informationen zum Klimabeirat finden Sie unter: https://www.dortmund.de/klimabeirat
Alles weitere zum Energienutzungsplan ist unter https://www.dortmund.de/themen/umwelt-nachhaltigkeit-und-klimaschutz/energienutzungsplan/ nachzulesen.