Ende September war es wieder so weit: Burkhard Steffens und Bernd Göbel von der Kolpingsfamilie DO-Schüren, St. Bonifatius hatten ihren Stand für die Brillensammelaktion vor dem „Sehzentrum Optik Schmitz“ in Aplerbeck aufgebaut. Bereits vor Beginn der Sammlung gaben die ersten Besucher ihre Brillen ab.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Einige gaben nur 1 – 2 Brillen, andere gleich tütenweise die Brillen ab. Wir hörten des Öfteren „Wie gut, dass Sie die Brillen sammeln. Die liegen bei mir schon so lange in der Schublade“, oder „Ich habe in der Nachbarschaft die Brillen gesammelt“.
Seit ca. 10 Jahren sammelt die Kolpingsfamilie Schüren mittlerweile schon Brillen. Diese werden hier zwischenlagert und dann in größeren Mengen nach Koblenz transportiert. Dort werden sie von Langzeitarbeitslosen in einer Werkstatt geprüft, instandgesetzt, vermessen und in einer EDV-Datei erfasst.
Der größte Teil der Brillen geht in Länder mit einer hohen Armut. Der Versand erfolgt nur auf Anforderung mittels eines „Rezeptes“ eines Augenarztes oder Optikers und nach einem bestimmten System: je nach Empfängerland gibt es 1 bis max. 20 kg-Pakete. Alle Angaben sind im Paket entsprechend deklariert. So können sachkundige Personen in den Entwicklungsländern direkt das Notwendige entnehmen und an Sehbehinderte weitergeben. Die Sammlung und Weitergabe der Brillen an Bedürftige erfolgen absolut kostenfrei.
In den Ländern Afrikas kostet eine einfache Brille oft sechs bis acht Monatslöhne. Dieser Preis ist für die meisten Menschen unerschwinglich. Dazu kommt die schlechte medizinische Versorgung. In Afrika kommt statistisch gesehen nur ein Facharzt für Augenheilkunde auf eine Million Menschen.
Für diese Aufgabe werden immer wieder Brillen benötigt. Dass in den Haushalten noch genügend Brillen liegen, hat die Sammlung wieder gezeigt. Es wurden insgesamt 2040 Brillen abgegeben. Die Initiatoren betonen, dass mit dieser Brillensammlung eigentlich drei Menschen glücklich gemacht würden: Einmal der, der seine alte Brille endlich loswerden kann, dann derjenige, der die Brille überprüft und schließlich der Mensch, der die Brille bekommt und dadurch wieder vernünftig sehen kann.
Auch in diesem Jahr konnten die Dortmunder den Koblenzern bereits mehr als 10.000 Brillen übergeben, bis zum Jahresende soll diese Zahl noch wesentlich erhöht werden.
Hier können die Brillen weiterhin abgegeben werden:
- REWE-Rodenberg-Center (Sammelbox),
- REWE Berghofer Str. (Sammelbox),
- Gemeindebüros der St. Ewaldi Gemeinde Dortmund,
- Burkhard Steffens, Rosenstr. 12
- Bernd Göbel, Traddeweg 2