Läuft beim ASC: Noch im Oktober kriselte der ASC Dortmund sich ein wenig durch den Herbst. Platzierung in der unteren Tabellenhälfte, Trainerentlassung, die Stimmung merklich gedämpft. Ein Vierteljahr später aber haben die Aplerbecker den Wind eindeutig im Rücken: In der Liga konnte man sich mittlerweile wieder in die erweiterte Spitzengruppe vorarbeiten, und bei der Hallenstadtmeisterschaft gelang mit dem Titelgewinn der erste richtige Coup des Jahres. Dass dabei auf dem Weg zum Cup auch der – mittlerweile – „große“ TuS Bövinghausen bezwungen wurde, lässt den Erfolg sicher noch süßer schmecken.
Die Möglichkeit, 2023 zu einem wahrhaft unvergesslichen Stück Vereinsgeschichte zu machen, steht der Elf vom Waldstadion allerdings noch ins Haus, und schon jetzt leuchten die Augen der Beteiligten beim entsprechenden Stichwort.
Dieses lautet, selbstverständlich, „DFB-Pokal“: Als zweites Dortmunder Amateurteam überhaupt und erste Mannschaft seit dem VfR Sölde anno 1989 nämlich könnten die Aplerbecker das Tor zur Hauptrunde aufstoßen und die ganz große Fußball-Bühne betreten. Vor 33 Jahren empfingen die Sölder den 1. FC Köln inklusive der späteren Weltmeister Bodo Illgner, Thomas Häßler und Pierre Littbarski im Iserlohner Schleddestadion.
Der ASC seinerseits muss für die Chance auf das ganz große Los noch zwei Runden auf Verbandsebene überstehen, wobei inzwischen allerdings kein klassenhöheres Team mehr im Rennen ist. „In Gütersloh“, resümiert der stellv. Sportliche Leiter Andreas Köhler die Duelle mit den beiden stärksten konkurrenten, „haben wir im September knapp mit 0:1 verloren, aus Delbrück sind wir mit einem 2:0 nach Hause gefahren: Zu packen sind sie also alle.“ Und durchaus selbstbewusst schiebt er hinterher: „Wir sind bereit, die Favoritenrolle anzunehmen!“
Finanziell jedenfalls würde der große Coup den Oberligisten auf ein ganz neues Level hieven, denn „mit etwa 170.000 € dürften wir seitens des Verbandes unterm Strich rechnen. Und dazu kämen ja dann noch die Zuschauereinnahmen,“ weiß Köhler zu berichten. Noch bedeutsamer als der Geldsegen dürfte für den ASC und seine Aktiven aber wohl das sportliche Erlebnis als solches sein. Selbst ein Duell gegen Jahn Regensburg wäre, daran lässt Andreas Köhler keinen Zweifel, für die einzelne Sportlerkarriere ein Highlight der Marke „unvergesslich“.
Bis all diese Träume wahr werden könnten, gilt es allerdings zunächst im April das Halbfinale und schließlich am 3. Juni das Finale (inklusive Live-Konferenzschaltung im „Ersten“) zu überstehen. Das Motto an der Schwerter Straße muss von daher „von Runde zu Runde denken“ heißen.
Um den eigenen Erfolg zu verstetigen, bastelt der Club mit der wahrscheinlich jüngsten ersten Elf seiner Liga weiterhin am eigenen Jugendkonzept. Noch hat man insbesondere im A-Jugend-Bereich Aufholbedarf, doch ist sich Andreas Köhler sicher, dass der Verein aufgrund seiner exzellenten Netzwerkarbeit auch diese Lücke schließen kann. Und er betont, wessen Verdienst der Erfolgskurs des ASC vor allem ist: „Samir Habibovic gebührt ein Großteil der Lorbeeren“. Spätestens Ende März wird sich Aplerbecks Sportchef dann wohl auch über einen frisch renovierten Kabinentrakt und ein modernes Vereinsheim – und damit über den nächsten Schritt im Bereich Infrastruktur – freuen dürfen. Läuft beim ASC!