Neubauten können einem Quartier einen völlig anderen Stempel aufdrücken – im Falle des Union-Gewerbehofs allerdings liegen die Dinge genau umgekehrt. Schließlich ist hier vor einigen Monaten ein prägendes Element verschwunden: Die hohe Außenwand der Maschinenhalle des ehemaligen HSP-Geländes, die schon eine geraume Zeit wie die Fassade eines Potemkinschen Dorfes die Stellung gehalten hatte, während sich hinter ihr „unendliche Weiten“ auftaten.
Obgleich nicht hübsch, besaß sie doch einen wichtigen Anteil am Mikrokosmos-Effekt, der sich beim Besuch des Gewerbehofes unwillkürlich einstellte – und erinnerte zudem wie ein Stück Kulisse an Dortmunds Montan-Vergangenheit. Steht man jetzt an der passenden Stelle, geht der Blick bei entsprechendem Wetter bis hinüber ins einige Kilometer entfernte Huckarde.
Und auch das hat fraglos seinen ganz besonderen Reiz – nur ist es eben ein völlig anderer als vorher.