Genau nach 70 Jahren erhielten Bernd und Dieter Schumann aus Dortmund Siegerurkunden vom bekannten Thüringer Ringverein KSC „Deutsche Eiche“ Apolda.
Der 78-jährige DBS-Vorsitzende Schumann hatte mit dem 1. Vorsitzenden Matthias Darnstedt vor einigen Tagen Kontakt aufgenommen und ihm die damalige Situation erklärt.
Der heutige Vorsitzende des ältesten Dortmunder Boxsportvereins, Dieter Schumann, und sein Zwillingsbruder Bernd, waren mit 8 Jahren Ringer in der Schülerriege des bekannten und erfolgreichen Kraftsportvereins. Bei einer internen Vereinsmeisterschaft – der Club hatte damals viele Schüler – errangen beide Schumänner die vorderen Plätze.
Da die Namen auf den Urkunden falsch geschrieben waren, sollten sie verbessert und die Diplome später verliehen werden. Doch bevor das geschah, zog 1951 die Familie von Apolda nach Dortmund. Der Ringersport war für beide Brüder nur noch Erinnerung.
1955 kam Dieter Schumann, nach einem fairen Straßenkampf mit Boxhandschuhen, zum Dortmunder Boxsport 20. Das DBS-Mitglied Dieter Stenzel hatte sofort das Talent erkannt und Schumann zur Boxsporthalle mitgenommen. Sein Bruder Bernd spielte lieber Fußball.
Von 1955–1962 bestritt der bärenstarke Dieter Schumann 25 Kämpfe. Er wurde Bezirksmeister und Jugendturniersieger. Nach Heirat und beruflicher Weiterbildung übernahm Schumann die Geschäftsführung des DBS 20. Nach der Fusion mit dem Boxring 50 Dorstfeld wurde der DBS 20/50 geboren.
Von 1972 bis heute ist Schumann der Vorsitzende des Traditionsvereins, der 2020 sein 100-jähriges Jubiläum feiern konnte. Vor einigen Tagen wurde der DBSler im Rahmen der Dortmunder Sportlerehrung 2020 für sein „Lebenswerk Boxen“ ausgezeichnet.
Ex-Boxweltmeister Henry Maske, der mit Schumann schon lange Jahre befreundet ist, lobte ihn mittels Videobotschaft für sein jahrelanges soziales Engagement.
Matthias Darnstedt, der 1.Vorsitzende der „Deutschen Eiche“ Apolda, der von Schumann ein Jubiläumsbuch des Boxsportvereins erhielt, erfüllte spontan den Wunsch der beiden Dortmunder Sportfreunde, die sich riesig über die zugeschickten Urkunden freuten.