Um „Die SA und die gewaltsame Durchsetzung nationalsozialistischer Herrschaft in den Jahren 1933–34“ geht es in einem Vortrag, der am Donnerstag, 23. März, 19 Uhr in der Gedenkstätte Steinwache (Steinstr. 50) zu hören ist. Referent ist der Historiker Prof. Daniel Siemens. Der Eintritt ist frei.
Einer der wichtigsten Faktoren nationalsozialistischer Machtdurchsetzung in den Jahren 1933–34 war die Sturmabteilung (SA). Aus ihren Reihen wurden in den ersten Monaten des Jahres 1933 zusätzlich Hilfspolizeieinheiten gebildet, die brutal gegen die politische Linke und Juden vorgingen. Ein gesellschaftlicher Rechtsruck, Angst vor einer kommunistischen Revolution, aber auch eine Mischung aus Selbstermächtigung und anhaltender Frustration auf Seiten langjähriger Nationalsozialisten trugen zu dieser ersten Gewaltwelle bei. Sie wurde von weiten Teilen des Bürgertums schweigend hingenommen und mitunter sogar als „reinigendes Gewitter“ begrüßt. Einer der wichtigsten Orte dieses frühen Terrors in Dortmund war die Steinwache.
Daniel Siemens ist Professor für europäische Geschichte an der Newcastle University in Großbritannien. Sein 2009 erschienenes Buch „Horst Wessel. Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten“ wurde mit dem Preis „Geisteswissenschaften International“ ausgezeichnet. 2017 erschien die auf Englisch verfasste Studie „Stormtroopers: A New History of Hitler’s Brownshirts“ bei der Yale University Press. Die deutsche Übersetzung „Sturmabteilung. Die Geschichte der SA“ folgte 2019. Sein jüngstes Buch ist „Hinter der Weltbühne: Hermann Budzislawski und das 20. Jahrhundert“, erschienen 2022 im Aufbau-Verlag Berlin.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Auslandsgesellschaft.de