In Westfalen-Lippe ist durch die Corona-Pandemie die Anzahl der Videosprechstunden stark gestiegen. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NORDWEST. Danach nutzten in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres insgesamt 26.578 Versicherte der AOK NORDWEST in Westfalen-Lippe die Möglichkeit der digitalen Kontaktaufnahme mit ihrem Arzt. Im Vergleichszeitraum 2019 waren es nur 146 AOK-Versicherte. „Durch die Corona-Pandemie erfährt die Digitalisierung im Gesundheitswesen einen großen Schub. Gerade die telemedizinischen Services wie die digitale Fernuntersuchung, -diagnose und -überwachung zeigen, wie gefragt und unverzichtbar sie sind. Aber auch unabhängig von der derzeitigen Pandemie können sie mit dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sicherzustellen“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.
Vor allem in Videosprechstunden als Alternative zum Praxisbesuch sieht Ackermann ein gutes Beispiel. „Wir sehen Telemedizin als eine sinnvolle Ergänzung zum persönlichen Kontakt zwischen Patient und Arzt. Nicht nur auf dem Land, wo die Wege zur Praxis weiter sein können, machen digitale Lösungen wie die Videosprechstunde Sinn“, so Ackermann. Hiervon profitieren sowohl die Patienten als auch die Ärzte. Die Patienten ersparen sich die Anfahrt und Wartezeiten. Die Ärzte können Praxisabläufe effizienter organisieren und Ansteckungsrisiken minimieren.
In der Bevölkerung finden telemedizinische Leistungen immer größeren Anklang. „Aus einer aktuellen forsa-Befragung wissen wir, dass sich inzwischen etwa zwei Drittel der Menschen in Westfalen-Lippe vorstellen können, sich mit Fragen zu ihrer Gesundheit per Videosprechstunde an einen Arzt zu wenden“, sagt Ackermann. Die Werte aus der letzten Befragung in 2019 lagen noch deutlich darunter. Dieser Trend werde aus Sicht Ackermanns auch nach der Pandemie weitergehen. „Unser Ziel als größte Krankenkasse in Westfalen-Lippe ist es, neue Wege in der medizinischen Versorgung der Menschen zu gehen. Dabei wollen wir eine intelligente und qualitativ hochwertige telemedizinische Struktur im Land mit aufbauen und mit innovativen auch digitalen Projekten Versorgung aktiv mitgestalten“, so Ackermann.