Ab Mai lebt der Schweizer Autor Alexander Estis in Dortmund. Der 36-Jährige hat das Dortmunder Literaturstipendium 2023 erhalten und ist der nächste „Stadtbeschreiber für Dortmund“. Bis Ende Oktober wird er der Stadt und ihren Menschen auf den Grund gehen.
Bevor er im Mai ins Dortmunder Kreuzviertel zieht, verbringt Alexander Estis nun bereits einige Tage in Dortmund und lernt wichtige Kooperationspartner kennen, darunter das Literaturhaus, die Stadt- und Landesbibliothek, das Theater oder das Künstlerhaus. Außerdem möchte er auf eigene Faust die Stadt erkunden.
Am heutigen 2. Februar stellt er sich um 19 Uhr der Öffentlichkeit erstmals vor und liest im literaturhaus.dortmund am Neuen Graben 78 aus seinem Band „Fluchten“. Der Eintritt ist frei.
Für die Zeit ab Mai hat Estis, der noch bis Ende April als Stadtschreiber in Heilbronn lebt, bereits eine Projektskizze und einige Ideen. Unter dem Arbeitstitel „Urbane Visionen“ möchte er mit Dortmunder:innen über ihre Hoffnungen, Träume, Ängste und Visionen für Dortmund sprechen und diese literarisch aufarbeiten. Estis gilt als Spezialist für Kurz- und Kürzestprosa sowie Essays. Im vergangenen Jahr hat er sich als Autor mit ukrainischen Wurzeln journalistisch und schriftstellerisch stark mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt.
Alexander Estis wird Dortmunds vierter Stadtbeschreiber. Er wurde 1986 in eine jüdische Künstlerfamilie in Moskau geboren; dort erhielt er eine Ausbildung an Kunstschulen und bei Moskauer Kunstschaffenden. 1996 siedelte er mit seinen Eltern nach Hamburg über. Nach Abschluss des Studiums in deutscher und lateinischer Philologie arbeitete er als Dozent für deutsche Sprache und Literatur an verschiedenen Universitäten. Seit 2016 lebt er als Schriftsteller und Kolumnist in Aarau in der Schweiz.