Was hat eine Jeans mit der Kokerei Hansa zu tun? Und: Was macht eine Jeans blau? Zwei Fragen, die im Rahmen der Führungen am Wochenende über die Kokerei Hansa beantwortet werden. Denn auf Hansa wurde nicht nur Koks produziert, der an die Hüttenwerke geliefert wurde. Der Beginn des 20. Jahrhunderts, die Zeitspanne, in der auch die Kokerei Hansa entstand, ist auch der Startschuss für die Kohle-Chemie als Industriezweig.
75 Prozent des Gewichts der Kohle werden im Herstellungsprozess zu Koks, und circa 25 Prozent zu flüchtigen Bestandteilen. Von diesen flüchtigen Bestandteilen fielen Teer, Ammoniak und Benzol an. Auf der Weißen Seite der Kokerei liegen die Bereiche, in denen Teer, Ammoniak und Benzol gewonnen wurden. Sie waren nicht nur einfache „Nebenprodukte“ des Koks, sondern ein fester Bestandteil der Kokerei, die mit ihnen gut Geld verdienen konnte.
Kunststoffe, Arzneien, Farbstoffe und zahlreiche weitere Produkte haben ihren Ursprung in der Steinkohle bzw. im Koksofen. Anilin ist ein solcher. Er ist der Grundstoff, aus dem synthetische Farbstoffe – auch für die Textilindustrie – fortan billiger als organische Farben hergestellt werden konnte.
Öffnungszeiten Kokerei Hansa
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Hinweis: Da derzeit umfangreiche Sanierungsarbeiten auf dem Gelände stattfinden sind einzelne Bereiche leider nicht zugänglich.
Führungen
Samstag (23.07.) und Sonntag (24.07.) von 10 bis 16 Uhr stündlich (letzte Führung startet um 15 Uhr)
Dauer: ca. 45 Minuten
Kosten: 5 Euro, Kinder unter 12 Jahren frei
Adresse: Kokerei Hansa, Emscherallee 11, 44369 Dortmund
Weitere Informationen unter http://www.industriedenkmal-stiftung.de