Zurzeit wird unser Handeln durch die aktuelle Krise beeinflusst und alle müssen Einschränkungen des öffentlichen Lebens hinnehmen. Die aktuelle Berichterstattung erfolgt schwerpunktmäßig zu diesem Thema. Auch der Energieverbrauch wird sich in 2020 aufgrund der Schließung von städtischen Liegenschaften auswirken. Der Weltmarktpreis für Öl und die Börsenpreise für Strom sind gesunken. In der Zeit danach wird unser konsequentes verantwortungsbewusstes Handeln mit unseren Energieressourcen immer wichtiger um den Klimawandel aufzuhalten. In den beiden letzten Jahren haben sich die Klimaauswirkungen vor allem in den Sommermonaten gezeigt.
In dem Energiebericht 2019 der Städtischen Immobilienwirtschaft sind die Auswirkungen in den Verbrauchsbilanzen nachzulesen. Dort ist neben Daten, Fakten und Aktivitäten, auch mehr über die energetischen Baumaßnahmen, Entwicklungen und deren Ergebnisse zu erfahren. Positiv im letzten Jahr sind die Einsparungen bei dem Wärme-, Strom- und Wasserverbrauch.
Auch im vergangenen Jahr konnte die Stadt Dortmund durch das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz und dem Investitionsprogramm „Gute Schule 2020“ viele energieeffiziente Maßnahmen umsetzen. Damit kann der Energie- und Wassereinsatz effizienter eingesetzt werden. Der Ausbau von Photovoltaikanlagen bekommt einen neuen Stellenwert. Für die Eigenstromnutzung von PV-Anlagen werden nun für alle Neubauvorhaben und geplanten Dachsanierungen die Realisierung unter wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten geprüft und umgesetzt.
Viele unterschiedliche Projekte unterstützen damit den Klimaschutz bei der Stadt Dortmund. Dazu gehören auch die Projekte im Nutzungsbereich bei den Schulen und Tageseinrichtungen für Kinder. Der Energieverbrauch wird durch das bewusste Verhalten im Umgang mit den technischen Anlagen, wie z.B. der Beleuchtung und der EDV stark beeinflusst. Durch die Digitalisierung und höhere elektrische Ausstattungen in den Gebäuden wird voraussichtlich der Strombedarf steigen. Wichtig ist hierbei die Ausstattung mit Ventilatoren und Klimageräten, nur dort einzusetzen, wo es unbedingt notwendig ist. Ein sinnvoller baulicher sommerlicher Wärmeschutz muss immer Vorrang haben.
Die wichtigsten Daten aus 2019:
Das Energiemanagement der Städtischen Immobilienwirtschaft betreut über 1.350 Gebäude und Liegenschaften mit einer beheizten Brutto-Grundfläche von ca. 1,69 Mio. m². Dazu zählen u. a. Schulen, Jugend- und Tageseinrichtungen für Kinder, Verwaltungsgebäude, Feuerwachen, Sporteinrichtungen und Friedhöfe.
Verbrauchswerte
Eine große Einsparung in 2019 um 4,5 % gegenüber dem Vorjahr konnte beim Wärmeverbrauch (witterungsbereinigt) erzielt werden. Der Stromverbrauch in den städtischen Gebäuden und Liegenschaften konnte, trotz erhöhter Nutzungsanforderungen, wieder um 1 % reduziert werden. Beim Wasser ist der Verbrauch um 2,4 % gesunken.
· Wärme: von 151.801 MWh auf 144.991 MWh (- 4,5 %)
· Strom: von 40.313 MWh auf 39.924 MWh (- 1,0 %)
· Wasser: von 794.500 m³ auf 775.600 m³ (- 2,4 %)
Gesamtkosten
Die Gesamtkosten sind in 2019 um 1,28 Mio. € auf ca. 25,0 Mio. € gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Für diesen Anstieg war im letzten Jahr vor allem die Tarifsteigerung um ca. 14 % bei den Wärmekosten verantwortlich. Für Energie und Wasser sind im Jahr 2019 folgende Kosten entstanden:
· Wärme: 12,72 Mio. € (+ 12,06 %)
· Strom: 10,90 Mio. € (- 0,59 %)
· Wasser: 1,37 Mio. € (- 1,59 %)
10-Jahres-Trend
Der positive Trend in den letzten 10 Jahren beim Wärme- und Stromverbrauch wurde trotz gestiegener Nutzungsanforderungen, Flächenerweiterungen und Rebound-Effekte fortgesetzt:
· Wärme: um – 7,9 % (witterungsbereinigt)
· Strom: um – 7,9 % gesunken.
· Wasser: hier gibt es einen Anstieg im Verbrauch um + 3,7 %.
Energie- und Wasserkennzahlen
Die durchschnittlichen Energie- und Wasserkennzahlen der letzten 10 Jahre haben sich wie folgt entwickelt:
· Wärme: von 100 kWh/(m²·a) auf 95 kWh/(m²·a)
· Strom: von 26 kWh/(m²·a) auf 25 kWh/(m²·a)
· Wasser: von 439 Liter/(m²·a) auf 484 Liter/(m²·a)
Absolute Kosten
Die absoluten Kosten betrugen im Jahr 2010 ca. 23,9 Mio. € und in 2019 ca. 25,0 Mio. €. Somit liegen die Ausgaben für Energie und Wasser etwas über dem Wert von vor 10 Jahren. Den Tarifsteigerungen stehen die Verbrauchseinsparungen gegenüber. Alle Tarife, in Prozent dargestellt, sind im vergangenen Jahrzehnt gestiegen:
· Wärme: + 25 %
· Strom: + 48 % (Mittelspannung)
· Strom: + 39 % (Niederspannung)
· Wasser: + 3 %
Photovoltaikanlagen
Seit über 23 Jahren sind auf den städtischen Dächern Photovoltaikanlagen mit folgenden Daten für 2019 installiert:
· Gesamtleistung: 2.594 kWp
· Solarer Ertrag: 2.234.173 kWh
· Vermeidung CO2 Ausstoß ca. 2.060 Tonnen
Mögliche Jahresstromversorgung von ca. 517 Vier-Personen-Haushalten.
Die erzeugte Strommenge entspricht 5,6 % des städtischen Gesamtstromverbrauchs. Aufgrund der niedrigeren Solarstrahlung in 2019 ist der Stromertrag gegenüber dem Jahr 2018 um ca. 6,5 % geringer ausgefallen.
In 2020 sind zurzeit fünf PV-Anlagen zur Eigenstromnutzung bei Neubauten in Planung.
Anteil regenerativ erzeugter Wärmemenge
In den letzten 10 Jahren ist der Anteil der regenerativ erzeugten Wärmemenge für die Beheizung von städtischen Gebäuden einschließlich der Warmwasserbereitung kontinuierlich von 1.189 MWh (2010) auf 3.188 MWH (2019) gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung 168 %.
Sieben Holzpelletanlagen, vier Luft-Wasser-Wärmepumpenanlagen, zwei Geothermieanlagen (Feuerwache 1 und Libellen-Grundschule) und 17 Blockheizkraftwerke (BHKW) sind in Betrieb.
In 2020 sind zurzeit vier BHKW’s in Ausführung und fünf weitere in Planung.
Der Energiebericht 2019 wird von der Städtischen Immobilienwirtschaft am 17. Dezember 2020 dem Rat der Stadt vorgestellt und im Anschluss im Internet unter http://www.immobilienwirtschaft.dortmund.de für die Öffentlichkeit zugänglich sein.