Der Trommelwirbel in Vorbereitung des SmartRhino-Projekts ist mittlerweile schon seit Jahren vernehmbar. Aber geht’s auf dem Gelände oder hinter den Kulissen auch tatsächlich vorwärts?
Derzeit ist dies offenbar der Stand der Dinge: Im NRW-Landeskabinett wurde im Juni die angestrebte Ansiedlung der Dortmunder FH auf dem ehemaligen Hoesch Spundwand-Gelände erörtert. Mit einem diesbezüglichen Kabinettsbeschluss wird Ende 2021 bzw. Anfang 2022 gerechnet. Auf kommunaler Ebene wiederum wurden im letzten Jahr die Erstellung eines integrierten Stadterneuerungskonzeptes für die Quartiere im Umfeld des ehemaligen HSP-Areals beschlossen, Baumaßnahmen und Modernisierungen werden also nicht auf das Industriegelände selbst begrenzt sein.
Die 2020 vorgestellten Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie rückten vor allem die Vision eines grünen und klimafreundlichen Stadtquartiers mit stark reduziertem CO2-Ausstoß in den Mittelpunkt. Bis es losgehen kann, sind hier allerdings noch ein paar formale Hürden zu nehmen: Eine neue Linienführung der U43 über „SmartRhino“ etwa muss zunächst im Rahmen einer sog. baulichen Variantenuntersuchung überprüft werden.
Der Vorsatz, öffentliche Beteiligungsformate zu schaffen und den Entwicklungsprozess von Beginn an transparent ablaufen zu lassen, wird von der Stadt und den weiteren Initiatoren immer wieder unterstrichen. Die entsprechenden Konzepte tragen die Namen „RHINOvous“, „RHINOforum“ sowie „RHINOtopia“. Folgendes verbirgt sich hinter den Begriffen:
– RHINOvous möchte als Internetplattform die Bürger über analoge und digitale Beteiligungsmöglichkeiten informieren. Bei diesen wiederum wird nicht nur an die klassische „Info-Veranstaltung“ gedacht, sondern auch an erlebnisorientierte Alternativen: Baustellenführungen, „Erlebniswanderungen“ und „Kioskgespräche“ benennt hier die städt. Pressestelle.
– Beim RHINOforum möchte man Bürgerinnen und Bürger mit Fachleuten und weiteren Akteursgruppen ins Gespräch bringen. Die erzielten Ergebnisse sollen laut Pressestelle im Anschluss „einen maßgeblichen Beitrag zur Qualifizierung des städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs“ darstellen.
– RHINOtopia schließlich nimmt ein Teilstück des HSP-Geländes in den Blick: Für das im Norden des Areals befindliche „Stellwerk 62“ ist vorgesehen, es zu einem „Zukunftsdorfplatz“ umzugestalten, an welchem neue auf das Areal bezogene Konzepte und Ideen vorgestellt und erprobt werden können. Die genauen Modalitäten – etwa hinsichtlich Art und Dauer der Vermietung – sollen von der Projektleitung gemeinsam mit den Interessenten erarbeitet werden.
Gleichzeitig allerdings ist die Idee des „Zukunftsdorfplatzes“ lediglich als Zwischenlösung zu begreifen, die spätestens nach Abschluss aller Arbeiten ihre Funktion eingebüßt hat: Dann soll das „Stellwerk 62“ seiner noch nicht definierten endgültigen Nutzung zugeführt werden.
Parallel zu diesen Segmenten wird auch noch ein Online-Beteiligungsportal entstehen, auf dem Ideen und Vorschläge gesammelt werden.
Mehr Fahrt nimmt das Projekt mittlerweile online auf:
Gestartet ist die von „nordwärts“ sowie dem Investor betriebene projekteigene Facebook-Seite (http://www.facebook.com/SmartRhinoDO), die u. a. über aktuelle Drohnen-Fotos Eindrücke vom jeweils aktuellen Entwicklungsstand liefert. Auch die SmartRhino-Websites der Thelen-Gruppe (http://www.smart-rhino.de) sowie der „nordwärts“-Koordinierungsstelle (http://www.dortmund-nordwaerts.de/smartrhino/) liefern jetzt umfänglichere Hintergrundinfos inklusive einer „FAQ-Liste“. In den Nachbarquartieren des Bauvorhabens sollen in Kürze Info-Poster mit integriertem QR-Code den Zugriff auf diese Quellen vereinfachen.