Es bleibt längst nicht mehr bei Beleidigungen und Verleumdungen. Hassbotschaften, Gewaltaufrufe und menschenfeindliche Ideologien verbreiten sich im Netz rasend schnell – angetrieben durch Social-Media-Plattformen. Expert*innen sprechen von einer neuen Form der Onlineradikalisierung.
Wie aber funktioniert dieser Radikalisierungsprozess? Welche Formen gibt es und wer wird damit erreicht? Wie ist diesen Tendenzen als Gesellschaft und auch als Einzelperson zu begegnen? Darüber spricht der Rechtsextremismusforscher Prof. Dr. Matthias Quent vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena beim diesjährigen Aktionstag „8 gegen 88“ der Angewandten Sozialwissenschaften der Fachhochschule Dortmund am 18. November von 18 bis 20 Uhr. Dabei wird der Fokus auch auf Angebote gerichtet, die radikalen Entwicklungen konstruktiv zu begegnen versuchen.
Dr. Matthias Quent ist Professor für Soziologie und Soziale Arbeit. Er promovierte über die Zusammenhänge und Dynamiken der individuellen und gesellschaftlichen Einflüsse auf die Radikalisierung des rechtsterroristischen „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) und war als Sachverständiger in verschiedenen Untersuchungsausschüssen auf Landes- und Bundesebene tätig. In der Diskussion, moderiert vom Politikwissenschaftler und Rechtsextremismusexperten Prof. Dr. Dierk Borstel von der FH Dortmund, sollen Ansätze und Strategien erörtert werden, um Hass und Menschenfeindlichkeit nicht raumgreifend werden zu lassen.
Eingeladen sind nicht nur Studierende der FH Dortmund, sondern auch weitere Interessierte. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Teilnehmer*innen nutzen den Link zum Online-Vortrag auf der Seite: http://www.fh.do/8gegen88
Hintergrund: Was bedeutet „8 gegen 88“?
88 ist ein typischer Code der rechtsextremen Szene, der sich vom achten Buchstaben des Alphabets ableitet: HH ist die Abkürzung für „Heil Hitler“ und findet sich oft auf rechtsextremen T-Shirts oder Tätowierungen. „8 gegen 88“ bringt zum Ausdruck, dass der Fachbereich 8 (Angewandte Sozialwissenschaften) der FH Dortmund sich gegen Rechtsextremismus positioniert. Beim jährlich stattfindenden Aktionstag im November haben Studierende, Hochschulangehörige und alle Interessierten Gelegenheit, sich mit externen Wissenschaftler*innen verschiedenen Aspekten des Themas zu widmen.