Von Menschen, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, wird erwartet, dass sie Deutsch lernen und arbeiten. Doch nur unter bestimmten Voraussetzungen bekommen sie überhaupt einen Zugang zu Arbeit oder offiziellen Deutschkursen. Deshalb gibt es seit letztem Jahr die Inititative „Duchstarten in Ausbildung und Arbeit“ des Landes NRW für Geduldete und Gestattete zwischen 18 und 27 Jahren. Auch Dortmund ist dabei – mit wesentlichen Bausteinen im Stadtbezirk Hörde.
Seit Anfang des Jahres ist Maren Fröhling als Coach bei GrünBau angestellt und arbeitet im Jugendservicebüro am Clarenberg. Hier unterstützt sie die jungen Menschen dabei, Deutsch zu lernen und einen Schulabschluss zu machen. Zwar ist das Landesprogramm darauf ausgerichtet, sie in Arbeit zu bringen, aber diejenigen, die Fröhling betreut, sind ihrer Ansicht nach „tatsächlich noch sehr weit von einer Ausbildung entfernt“. Auch bringen sie vielfach Bedürfnisse mit, die über das Schema des Programms hinausgehen.
„Alltägliche Hilfe und Unterstützung“
Bevor Fröhling und ihr Kollege Max Busch ins Coaching starten, klären sie zunächst die elementaren Frage: „Was brauchen denn die Teilnehmenden überhaupt?“ Tatsächlich bieten die Coaches „eine alltägliche Hilfe und Unterstützung“, so Fröhling. Da geht es um Konfliktlösung, um Behördenkontakte, um „Beziehungsaufbau“. Auch führen sie für einen Teilnehmer, der Fahrradfahren lernen möchte, Gespräche mit dem ADFC.
Dabei verlieren die Coaches aber auch die Ziele des Landesinitiative niemals aus dem Blick. So koordinieren sie Deutschkurse, die das Evangelische Bildungswerk ebenfalls in Hörde anbietet. Sobald die Sprachkenntnisse der Teilnehmenden es zulassen, nutzen sie ihre Kooperation mit dem Paul-Ehrlich-Berufskolleg in Hacheney, um Schulabschlüsse zu fördern. Ebenfalls der Struktur von „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ entsprechend bieten sie eine Hausaufgabenbetreuung und verschiedene „Werkbereiche“ an. Bei letzteren geht es zum Beispiel um eine Keramikwerkstatt, einen Theaterworkshop oder einen Nähkurs.
Momentan jedoch ist nur möglich, was im Einzelgespräch geklärt oder über Onlineseminare durchgeführt werden kann. Letztere stellen jedoch für viele Teilnehmende eine weitere Hürde dar, weil ihnen entweder entsprechende Endgeräte oder die Fähigkeit zur Bedienung derselben fehlen. Den Kontakt zu halten gestaltet sich daher schwierig. Deshalb hoffen Fröhling und Busch nun, nach den Sommerferien richtig durchstarten zu können.
Interessierte können mit dem Teilhabemanagement der GrünBau gGmbh in der Arnoldstraße 4 Kontakt aufnehmen. Tel.: 0231-288637-22, WhatsApp: 0174-1795843, E-Mail: