Bei der Rekordjagd mischt Kirchlinde – 2020 immerhin Standort des womöglich höchsten Weihnachtsbaums in Dortmunds Vororten – diesmal nicht mit. Eine sieben Meter hohe Nordmanntanne aber ziert auch in der aktuellen Adventszeit wieder die zentrale Kreuzung des Stadtteils.
Wie diese Geschichte in zwölf Monaten fortgeschrieben wird, scheint aktuell allerdings fraglich. Traditionell liegt die Aufgabe, die Ortsmitte optisch zum Fest herauszuputzen, nämlich bei Kirchlindes Gewerbeverein. Und der wird sich, wie Noch-Vorsitzender Jacek Urbaniak unserer Redaktion verriet, aller Voraussicht nach noch vor der nächsten Kirchlinder Woche auflösen! Betrüblicher Grund ist ein Klassiker unserer Tage: Mitgliederschwund.
Da den verbleibenden Aktiven keinerlei Besserung in Sicht schien, entschied man sich jetzt zum Ziehen der Reißleine. Augenfällig ist das bereits jetzt daran, dass entlang der Kirchlinder Straße die über die Fahrbahn gespannte Leuchtdeko fehlt: Auch hier bekam man offenbar nicht mehr genügend Leute für die Montage zusammen.
Die eigenen gemeinnützigen Aufgaben wird ab Frühling des kommenden Jahres dann vermutlich die IG der Kirchlinder Vereine übernehmen, der man auch den Zunftbaum übertragen möchte. Hier befindet man sich gerade offenbar in Gesprächen. Weichen würden bei einer Auflösung des Gewerbevereins auch die Blumenkästen entlang der Straße – zumal zunehmender Vandalismus hier bei Jacek Urbaniak ohnehin für großes Unverständnis sorgte. Deren Platz würden dann vermutlich an den Laternen angebrachte Blumenampeln übernehmen, wie die Stadtverwaltung sie in anderen Unterzentren bereits installiert hat.
Ein bisschen schlägt es sich also durchaus auch optisch nieder, dass in Kirchlinde die Zeit eines Vereins für die Gewerbetreibenden offenbar sehr bald endgültig Geschichte ist.