Dass nahezu alle Kirchenbänke vollbesetzt sind, ist auch bei Adventskonzerten eher eine Seltenheit. Beim Doppelgastspiel der „Young Voices“ gemeinsam mit den „Phoenix Voices“ in Kirchlindes St. Joseph-Kirche aber war genau dies der Fall.
Da beide Ensembles sich aktuell mit Daniel Zervakis denselben Chorleiter teilen, lag auch ein gemeinsamer Auftritt nahe. Eine weitere Gemeinsamkeit ist das musikalische Spektrum, das einen Schwerpunkt jeweils in den Interpretationen mal mehr, mal weniger bekannter Popsongs hat. Dieser Zielrichtung blieben die Chöre auch an der Dasselstraße treu und stellten im ersten Teil des Sets dem Publikum einen bunten Strauß zusammen, der von „This is me“ bis zum 1999er-Sommerhit „Dancing in the moonlight“ reichte. Mit einem punktgenauen, jazzigen Schlussakkord zu Queens Hymne „Don’t Stop Me Now“ ging es schließlich in die Pause, in der sich die Gäste mit warmen Getränken und Snacks verpflegen konnten.
Teil zwei des Abends stand konsequenterweise ganz im Zeichen des nahenden Festes und hatte neben Melodien aus dem angelsächsischen Raum auch Allzeit-Klassiker wie „Stille Nacht“ oder – mit Publikumsbeteiligung – „Oh Tannenbaum“ im Programm. Wie schon vor der Pause allerdings fühlten sich die beiden jungen Dortmunder Chöre mit ihrem Repertoire merklich wohl und genossen ihre Bühnenzeit ebenso wie die Besucher:innen das Zuhören. Mit einer gemeinsamen Interpretation von „Think about things“ endete ein Abend, der zeigte, dass man das „Projekt Chorgesang“ mit reichlich frischem Wind angehen kann, ohne dabei Traditionelles zu ignorieren.
So ist der Name der „Young Voices“ denn auch eher für die eigene Herangehensweise. Hervorgegangen ist man nämlich dereinst aus den „Florian Kids“, ein paar Lebensjahre haben die (aktuell zwischen 20 und 40 Jahren alten) Mitglieder also bereits draufgepackt.
Wie auch die „Phoenix Voices“ freut man sich hier immer über neue Interessenten, insbesondere im Bereich der ersehnten Männerstimmen: Hier geht es den Sängerinnen und Sängern also genau wie den „Traditionschören“ des Landes.
Wer neugierig ist, findet unter www.youngvoicesdortmund.de bzw. www.phoenix-voices.de detailliertere Infos. Und steht dann womöglich im nächsten Jahr auch auf der Bühne der Kirchlinder St. Joseph-Kirche.