Dass das Leben eine Baustelle sein kann, würden die Verantwortlichen von Arminia Marten aktuell sicherlich allesamt bestätigen – zumindest, was die eigene Sportanlage anbelangt.
Seit einiger Zeit nämlich feilte man dort an der Finanzierung einer modernen LED-Flutlichtanlage, und sah sich durch entsprechende Zusagen von Bezirksvertretung und Stadtsportbund auf einem guten Weg. Die böse Überraschung folgte bei einer Standsicherheitsprüfung der aktuellen Lichtmasten, wie sie im Vorfeld einer Umrüstung zwingend vorgeschrieben ist. Aufgrund der vom TÜV bei allen sechs Masten festgestellten massiven Korrosionsschäden inkl. Umsturzgefahr nämlich wurde die Anlage am Wischlinger Weg Mitte April umgehend in die Zwangspause geschickt.
Im Verein wiederum steckte man nicht den Kopf in den Sand, sondern krempelte die Ärmel auf. Auf diese Weise konnte binnen gerade mal zwei Wochen die Demontage aller sechs Halogen-Module in Eigenregie über die Bühne gebracht und die erneute Platz-Freigabe herbeigeführt werden.
Für die Sommermonate bleibt der Arminia, da Flutlicht bei den aktuellen Tageslichtverhältnissen keine Rolle spielt, der „Worst Case“ somit erspart. Der nächste Herbst indes kommt bestimmt, weshalb der Vereinsvorsitzende Manfred Kesper und sein Team bereits erneut bei den potentiellen Unterstützern der Arminia vorstellig geworden sind. Wobei sich der Club-Chef hinsichtlich der Kosten keinerlei Illusionen hingibt: Statt der zuvor veranschlagten knapp 30.000 € „müssen wir jetzt wohl mit einem Gesamtbetrag zwischen 80.000 und 100.000 € rechnen“, vermutet er.
Nichtsdestotrotz regiert bei Manfred Kesper grundsätzlich der Optimismus: „Ich bin sehr zuversichtlich“, fasst der Unternehmer zusammen, „dass wir die Sache hinbekommen. Die Voraussetzung dafür ist natürlich eine gute Zusammenarbeit sämtlicher Beteiligten.“ Läuft alles glatt, ist die flutlichtlose Zeit nach seiner Vorstellung in etwa fünf bis sechs Monaten überstanden: Ein, wie Arminias Vorsitzender nicht verhehlen will, zwar durchaus sportliches Ziel. Andererseits gibt es in diesem Falle für den Verein einfach keine passable Alternative: Spätestens im Oktober dürfte am Wischlinger Weg der Ball wohl ruhen, falls dort das Leben dann immer noch eine Baustelle ist.