In einer Pressemitteilung veröffentlicht der SPD-Ortsverein Nette seine Überlegungen zum Umgang mit dem Namen „Gustav Knepper“ bei der weitereren Nutzung des ehemaligen Kraftwerks Knepper:
„Seit dem Abriss des gleichnamigen Kraftwerks in Dortmund-Oestrich ist der Name Gustav Knepper in der Entwicklung des Geländes zu einem interkommunalen Gewerbegengebiet und in der diesbezüglichen Berichterstattung allgegenwärtig.
Wer aber war dieser Gustav Knepper, zu dessen Ehren in Dortmund nicht nur das Kraftwerk, sondern auch die bis 1968 benachbarte Schachtanlage und bis in die Nachkriegszeit eine Straße in Nette seinen Namen trugen?
Ratsherr Detlef Adam und Bezirksvertreter Richard Utech von der SPD sind der Frage nachgegangen:
Gustav Knepper war von 1934 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1942 Vorstandsvorsitzender der Gelsenkirchener Bergwerks AG. Während seiner Amtszeit als Vorstandsvorsitzender mussten ab 1939 Tausende von Menschen Zwangsarbeit für die Gelsenkirchener Bergwerks-AG verrichten. Knepper war mitverantwortlich für deren Schicksal. Für seine Tätigkeit wurde er von dem NS-Regime 1944 mit dem „Ritterkreuz des Kriegsverdienstordens mit Schwertern“ ausgezeichnet. Nach Quellenangaben soll sich Adolf Hitler persönlich die Verleihung dieser Auszeichnung vorbehalten haben.
Knepper gilt zudem als früher Anhänger und Förderer Adolf Hitlers und der NSDAP. Walther Funk, einer der 24 Hauptangeklagten der Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher, gab dort zu Protokoll, dass Knepper schon vor 1933 Anhänger des Nationalsozialismus war.
Nach Kriegsende wurde Knepper von der britischen Besatzungsmacht ab 1945 interniert und 1946 aus dem Zuchthaus entlassen. Nach Ansicht beider Sozialdemokraten sollte bei der weiteren Planung auf den Namen Knepper verzichtet werden.
‚Auf keinen Fall darf er bei der späteren Nutzung des Geländes verwendet werden. Es darf nicht sein, dass man die Opfer vergisst und stattdessen den Tätern ein ehrendes Gedenken bewahrt‘, so Ratsherr Adam. Deshalb soll nach Fertigstellung in angemessener Weise, z. B. durch eine Infotafel oder einer Stolperschwelle an das Leid der dort ausgebeuteten Menschen erinnert werden.
Zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Mengede wird die SPD-Fraktion dort einen entsprechenden Antrag einreichen.“
Unter folgendem Link können Sie den Antrag der SPD downladen: Antrag der SPD-Fraktion zur 10. Sitzung der Bezirksvertretung Mengede am 02.02.2022–Umgang mit dem Namen Knepper