Von Persönlichkeitsstörungen und Psychopathen erzählte der bekannte Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke bei der Landhauslesung der LWL-Klinik Dortmund vor 400 Zuhörern. Seit über 25 Jahren ist der Kölner Kriminalbiologe international auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forensik aktiv und hat sich insbesondere der Insektenkunde (Entomologie) verschrieben. Außerdem veröffentlicht er zahlreiche wissenschaftliche Artikel, diverse Sachbücher sowie Kinderbücher. Deshalb waren die Zuhörer überrascht, dass Mark Benecke die Persönlichkeit von Tätern in den Vordergrund seiner Schilderungen stellte und nicht die Sicherstellung und Auswertung von Spuren an Tatorten – was aber nicht weniger interessant war und die Zuhörer sofort „fesselte“. Benecke stellte die Serientäter „Vater Denker“ und den „Kirmesmörder Jürgen Bartsch“ ausführlich vor.
Der Kriminalbiologe warb dabei überzeugend dafür, den Tätern vorurteilsfrei zu begegnen, um ein offenes Gespräch zu ermöglichen. Nur auf diese Weise, so Benecke, komme man an wichtiges Täterwissen und könne herausfinden, was Serienmörder zu ihren Taten treibe. Erst dann gelinge echte Kriminalprävention. Neben Aspekten der Kriminaltechnik gab Benecke Einblicke in die Psychopathologie. Er zeigte zudem auf, welche Persönlichkeitsmerkmale (u. a. antisozial, emotional labil, verantwortungslos, egozentrisch, Minderwertigkeitsgefühle) Menschen zu Tätern machen können.
Benecke gab den begeisterten Besuchern die Zusage, auch im nächsten Jahr bei den Landhauslesungen dabei zu sein.