Wenn sie am Reinoldus- und Schiller-Gymnasium das nächste Schuljahr planen, werden sie einen Raum mehr zur Verfügung haben – und das ganz ohne klassischen Anbau. Zudem dürfte das neue Stückchen Schule vor allem während der unvermeidlichen Hitzesommer bei Jung und Älter richtig hoch im Kurs stehen, handelt es sich doch um ein „Grünes Klassenzimmer“.
Um den neuen Lernort an den Start zu bringen, haben – mit fachkundiger Unterstützung der „Urbanisten“ – die Schülerinnen und Schüler des noch jungen Differenzierungskurses „DorstWelt“ Mitte März selbst zu Hammer, Schaufel und Akku-Schrauber gegriffen.
Was „DorstWelt“ leisten will, klingt im Namen schon deutlich an: Wie Sowi-Lehrer und Initiator Christian von der Ecken erläutert, sollen hier insbesondere global relevante Themen auf die lokale Ebene übertragen und Lösungsansätze entwickelt werden. Was dem guten alten „für das Leben lernen wir“ ja erfreulich nahekommt.
Mit ihrem innovativen Kurs-Konzept räumten die Dorstfelder bereits richtig ab und sicherten sich beim diesjährigen, bundesweit ausgeschriebenen Cornelsen Zukunftspreis den zweiten Platz.
Das gemeinsam erbaute, von Hochbeeten eingefasste Klassenzimmer möchte künftig den Bezug zur Natur stärken, zur Ressourcenschonung beitragen und selbstverständlich auch eine angenehmere Alternative zu überhitzten Schulräumen sein. Darüber hinaus wird es dem RSG nicht nur als Lernort, sondern z. B. auch für Klassenfeste oder Events zur Verfügung stehen. Das in den Hochbeeten herangezogene Gemüse landet, wenn alles glückt, am Ende – selbstverständlich – regelmäßig in den Kochtöpfen der Schulküche. Parallel hierzu wollen Christian von der Ecken und seine Truppe die Umgebung dieses etwas anderen Stückchens Schule umgestalten und einen „essbaren Wald“ mit insgesamt ca. 30 Obstbäumen sowie diversen Himbeersträuchern entstehen lassen.
Beim Grünen Klassenzimmer blieb man Mitte März allen ehrgeizigen Zeitvorgaben zum Trotz voll im Plan. „Die Koordination haben wir übernommen, und auch noch zwei, drei technisch kniffligere Aufgaben. Aber sobald alle eingeteilt waren und wussten, was zu tun war, lief’s wie am Schnürchen“, resümiert Lars Volmerg von den Urbanisten, der darüber hinaus das große Engagement von Lehrerseite hervorhebt.
Das Prinzip „Nachhaltigkeit“ jedenfalls wurde beim neuen RSG-Klassenzimmer mit Inhalt gefüllt: Alles, was die 14-köpfige Truppe in dieser Märzwoche geschafft hat, wird sicherlich auch noch viele künftige Schuljahrgänge am RSG erfreuen.