Das Wohl unserer Tiere liegt vielen Menschen unserer Tage am Herzen. Um Ideen und Initiativen die verdiente öffentliche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, hat die Stadt Dortmund einen eigenen, mit insgesamt 30.000 € dotierten Tierschutzpreis ins Leben gerufen, der Ende Januar erstmals verliehen wurde.
Mit Vereinen wie dem AGARD e. V., dem Dortmunder NABU oder der Tierschutzorganisation „Arche 90“ können sich einige renommierte Organisationen über zusätzliche Unterstützung freuen, doch auch zwei Privatpersonen sowie zwei Grundschulen wussten die Jury zu überzeugen.
An der Dorstfelder Fine-Frau-Grundschule war die Freude insbesondere bei der Umwelt-AG groß, als die Kunde vom Erfolg die Kinder erreichte.
Die besteht – jeweils für ein Drittel des Schuljahres – aus einer der drei vierten Klassen und nimmt einen bunten Mix von Aufgaben war. Für ihr Engagement investieren die Kinder wöchentlich jeweils am Montagnachmittag eine Schulstunde, in der häufig der Schulgarten inklusive seiner Nisthilfen und „Tier-Unterkünfte“ im Mittelpunkt steht. Da kümmert man sich dann beispielsweise um die Hochbeete, sammelt Nüsse für die Eichhörnchen oder verteilt Rindenmulch auf den Wegen. Eigene Bienenstöcke besitzen sie in Oberdorstfeld auch, wenngleich nicht nur von der gemütlich-friedlichen Sorte: Von einem Stich ins Ohr eines Mitschülers im letzten Sommer weiß der Nachwuchs zu berichten.
Stehen besondere Aktionen an, sind die Dorstfelder Kids selbstverständlich ebenfalls gerne dabei: Wenn etwa der NABU zur Gartenvogel-Zählung ruft oder die Igel-Schutzstation im Winter zusätzliches Futter benötigt.
Apropos Futter: Selbstverständlich landet das Gemüse Marke „Eigenanbau“ auch in den Töpfen der OGS-Koch-AG oder wird von den Kindern zur Verwertung nach Hause mitgenommen.
Die Verantwortlichen des städt. Tierschutzpreises wusste man nicht zuletzt durch einen selbst gedrehten Film zu überzeugen, der den Umgang mit Igeln zum Thema hatte. Bei der Theorie allerdings ist keineswegs Schluss: Erst kürzlich wurden auf dem Schulgelände noch zwei schutzlose Jungtiere aufgelesen und einer privaten Päppelstation übergeben.
Ihre Tier-Empathie scheinen übrigens nicht wenige der Mädchen und Jungen aus der aktuell zuständigen 4b von zu Hause mitgebracht zu haben: Treue Begleiter – Hunde, Katzen, Wellensittiche – gibt es dort offenbar zu Hauf. „Wir sind selbst eine Tier-Übergangsstation: Immer, wenn unsere Verwandten mal in Urlaub sind, wird es voll“, berichtet Viertklässlerin Josie.
Das Preisgeld von 1100 € will die Oberdorstfelder Schule selbstverständlich themenbezogen verwenden: Ein Schmetterlings-Aufzucht-Set steht, wie 4b-Klassenlehrerin berichtet, ganz weit oben auf der Wunschliste. Für weitere Filmprojekte soll das Equipment ein bisschen aufgestockt werden; ist dann noch etwas übrig, wird Tierfutter gekauft. Noch besser präpariert, hat man „an der Fine Frau“ selbstverständlich nichts dagegen, die Jurys von Umweltpreisen auch in Zukunft wieder zu beeindrucken.