„Sommermärchen“ ist so ein Begriff, der bei den meisten Menschen seit einigen Jahren fest verknüpft ist: Mit der 2006er-WM nämlich, bei der die ganze Welt hierzulande eine stimmungsvolle Party feierte. 18 Jahre später darf sich nicht nur das Land, sondern dürfen sich auch Dortmund und der Signal Iduna Park endlich wieder auf ein großes internationales Fußball-Event freuen. Die Vorbereitungen auf die UEFA-EURO2024 haben in den letzten Wochen merklich an Fahrt aufgenommen.
Dortmunds EURO-Beauftragter Martin Sauer berichtete unserer Redaktion im Interview davon, worauf sich die Fans freuen dürfen:
Die WM von 2006 ist vielen Menschen unserer Region noch in nachhaltiger Erinnerung. Wie bzw. mit welchen Konzepten möchte man 2024 versuchen, die gleiche Atmosphäre zu erzeugen?
Martin Sauer: Die Atmosphäre der WM 2006 beschreiben die meisten Menschen mit dem Dreiklang: Mitreißender Auftritt der deutschen Mannschaft, tolles Wetter und Gemeinschaftsgefühl.
Unser Ziel ist die bestmögliche Präsentation von Dortmund als gastfreundliche und moderne Stadt. Dafür arbeiten die Kolleg:innen der Stadtverwaltung mit großem Engagement daran, den erwarteten Gästen aus ganz Europa eine sichere und einladende Umgebung zu schaffen, in der sie die EURO2024 in unserer Stadt erleben können.
Hierbei werden die Volunteers, die im Turnierzeitraum an vielen unterschiedlichen Einsatzorten in der Stadt und im Stadion eingesetzt werden, eine wichtige Rolle spielen. Sie sind die Gesichter des Turniers und wichtige Botschafter für unsere Stadt. Mit unserem bunten und inklusiven Volunteer Programm wollen wir Fans und Gäste willkommen heißen und unterstützen.
Wird Dortmund einen oder mehrere zentrale Treffpunkte für die angereisten Fans anbieten? Und falls Ja: Wo wird der sein und was erwartet die Gäste hier?
M. S.: Dortmund besitzt durch den Innenstadtring einen echten Vorteil. Dieser bildet von vornherein einen zentralen Treffpunkt für unsere Besucher:innen. Weiterhin wird der Friedensplatz explizit als Anlaufstelle für alle Fans in Form einer „Sportsbar“ geplant, in der alle Spiele der EURO 2024 gezeigt werden. Zweifelsfrei werden sich aber auch die bekannten Anlaufpunkte auf dem Alten Markt und dem Westenhellweg mit Gästen füllen, das Fußballmuseum ist zudem bereits beim Eintritt in die Stadt der erste Begegnungsort und der Westfalenpark spielt an den Spieltagen in der Stadt eine wichtige Rolle. Die Gäste werden daher viele Treffpunkte vorfinden, aber vor allem eine fußballbegeisterte Stadt.
Welche Art der Hilfestellung bekommen fremdsprachige Besucher:innen an die Hand?
M. S.: Die Gäste finden jede notwendige Hilfe in deutscher und englischer Sprache vor. Es ist aber bereits geplant sich explizit auf die Gäste bestimmter Länder einzustellen, sobald die Spielpaarungen feststehen. Dazu gehört neben der Berücksichtigung der Landessprache auch eine verständliche Organisation der Gesamtveranstaltung, die sowohl die Sprache, als auch andere mögliche Barrieren so gut wie möglich abbaut.
Die Lösung für jedes vorhersehbare und unvorhersehbare Problem der Besucher:innen werden wir nicht besitzen, aber den unbedingten Willen unseren Gästen zu helfen und den Aufenthalt zu einer positiven Erfahrung zu machen. Dieser Wille soll durch unsere städtischen Volunteers, freiwillige Helfer und aber vor allem auch die Bürger:innen der Stadt Dortmund verkörpert werden.
Wie wird das kulturelle Rahmenprogramm Der EURO2024 in Dortmund aussehen?
M. S.: Mit dem Deutschen Fußballmuseum haben wir natürlich ein einzigartiges Highlight für diese Veranstaltung, passend wie nirgendwo auf der Welt für diese Veranstaltung. Ebenso bedeutend sind aber auch die Initiativen der Kulturbetriebe, ansässiger Kulturvereine und Kulturschaffender. Und auch die Fan Zonen, die für die EURO 2024 am Friedensplatz und im Westfalenpark geschaffen werden, bieten die Möglichkeit für zusätzliche Veranstaltungen im Turnierzeitraum. Insgesamt befindet sich Einiges in Planung. Das exakte Angebot wird aber nicht vor dem Jahresbeginn 2024 vorliegen.
An welchen Punkten wird „Public Viewing“ angeboten werden? Und wird es Institutionen / Vereinen etc. erlaubt sein, ihrerseits in den Unterzentren eigenes „Public Viewing“ anzubieten?
M. S.: Das klassische „Public Viewing“ wird an den Host City-Spieltagen in Dortmund und zu den Spielen der deutschen Nationalmannschaft im Westfalenpark angeboten. Darüber hinaus werden auf dem Friedensplatz, wie bereits erwähnt, alle Spiele der EURO 2024 gezeigt.
Das Angebot eines eigenen „Public Viewing“ ist eine Frage des jeweiligen Einzelfalles. Dabei kommt es auf die Aufstellfläche, die Gesamtgröße der Veranstaltung, die Verortung, die Genehmigungsbedürftigkeit u.v.m. an. Grundsätzlich gilt, dass auf privaten Flächen „Public Viewing“ erlaubt ist. Wir weisen aber darauf hin, dass es wichtig ist, eine Übertragungslizenz zu besitzen und Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Wer unsicher ist, ob sein „Public Viewing“ erlaubt ist, meldet sich am besten direkt beim Projektbüro Dortmund. Wir helfen gern weiter.