Das Experiment Heimat ist weitergezogen. Nicht weit, nur ein Stück weiter nördlich nach Waltrop. Bis zum 19. Juni machte das Projekt in Dortmund Halt mit einer Ausstellung auf Zeche Zollern und einem Kulturprogramm Ende Mai im Fußballmuseum. Nun machte Rabab Haidar mit einer Lesung in Ralf Theniors Kleingarten den Abschluss für die Dortmunder Episode. Gleichzeitig las sie als Residentin für das „literarische Residenzprogramm“ stadt.land.text NRW 2022.
„Das literarische Residenzprogramm bringt alle zwei Jahre zehn Schriftsteller:innen für vier Monate in die zehn Kulturregionen Nordrhein-Westfalens. Die Autor:innen sind unterwegs, erkunden Stadt, Dorf und Landschaft und treffen ihre Bewohner:innen“, heißt es auf der Internetseite zum Projekt. Die Syrerin Rabab Haidar setzte in diesem Zusammenhang auf die Kleingärten – und rannte damit bei Heiner Remmert vom Westfälischen Literaturbüro in Unna Heiner Remmert offene Türen ein. Er war es, der den Kontakt zwischen der Autorin und dem Schriftsteller Ralf Thenior knüpfte, der regelmäßig in seinem Garten Lesungen veranstaltet. Auf Arabisch, Englisch und Deutsch befasste sich dieser Abend des 18. Juni mit dem Krieg und Haidars literarischer Auseinandersetzung mit ihrer Heimat.
Nun verlässt die Autorin ebenso wie das Experiment Heimat die Stadt. Was bleibt, ist ein Kleingarten in der Nordstadt, in dem noch der ein oder anderen poetische Abend wartet.