NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur hat heute (7.2.) den Vertreter*innen des Wasserstoffzentrums Hamm (WZH) einen Förderbescheid über 17,5 Mio. Euro überreicht. Mit der Zuwendung sichert die Landesregierung die Realisierung des Wasserstoffzentrums und unterstützt den Ausbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft im nördlichen Ruhrgebiet. Das Wasserstoffzentrum Hamm ist damit eines der ersten Wasserstoff-Projekte in Nordrhein-Westfalen, das mit Fördermitteln ausgestattet wird. Die Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) ist mit 20 % am WZH beteiligt.
Wichtiges Puzzleteil
„Das Erreichen der Klimaziele ist nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine Verpflichtung nachfolgenden Generationen gegenüber. Die Stadt Dortmund hat als Zielmarke für Klimaneutralität das Jahr 2035 ausgerufen. Das ist ambitioniert, und natürlich sehen wir uns als kommunale Unternehmensgruppe ganz besonders in der Verantwortung“, sagt Heike Heim, Vorstandsvorsitzende von DSW21. „Im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeits- und Dekarbonisierungsstrategie, die wir zurzeit entwickeln, ist das Wasserstoffzentrum Hamm ein wichtiges Puzzleteil. Mit grünem Wasserstoff betriebene Busse sind eine von vielen Nutzungsmöglichkeiten, über die wir konkret nachdenken. Angesichts der hohen Investitionskosten freuen wir uns, dass das Land NRW uns finanziell unterstützt. Ohne Bundes- und Landesmittel können Städte und ihre kommunalen Versorger die Transformation nicht stemmen.“
Klimaschutzziele erreichen
Ministerin Neubaur betonte bei der Übergabe den Vorbildcharakter des Projekts für das ganze Land: „Der Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft, die maßgeblich auf den Einsatz erneuerbarer Energien setzt, gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Energiewende. Es erfüllt mich mit Stolz, dass wir in NRW kommunale Unternehmen haben, die ihre Innovationskraft unter Beweis stellen und mit gutem Beispiel vorangehen. So wird es uns gelingen, unsere selbstgesteckten und ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen.“
Auch DSW21 beteiligt
Das Wasserstoffzentrum Hamm wurde 2021 von der Stadtwerke-Kooperation Trianel und der Stadtwerke Hamm GmbH gegründet, um den Wasserstoffhochlauf in der Region voranzutreiben. Unter der Koordination der Trianel GmbH soll am Standort des Trianel Gaskraftwerks im Hamm-Uentrop ein kommunaler Gemeinschaftselektrolyseur mit 20 MW Leistung entstehen, der bei geplanten 4.000 Volllaststunden bis zu 1.500 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren kann. An dem Projekt sind neben den Gründungsgesellschaftern Trianel und Stadtwerke Hamm auch die Stadtwerke Bochum Holding GmbH sowie die DSW21 Stadtwerke Dortmund AG beteiligt.
„Mit diesen Fördermitteln kommen wir unserem Ziel, grünen Wasserstoff für die Region zu produzieren, einen Schritt näher,“ sagt Reinhard Bartsch, Geschäftsführer des Wasserstoffzentrums Hamm und der Stadtwerke Hamm GmbH. „Unser kommunaler Pioniergeist wird damit honoriert. Ohne grünen Wasserstoff wird die Energiewende nicht gelingen. Gerade im Verkehrssektor kann grüner Wasserstoff entscheidend zur Dekarbonisierung beitragen.“
„Wir freuen uns sehr, den nächsten Meilenstein dieses Gemeinschaftsprojekts erreicht zu haben,“ freut sich Hamms Oberbürgermeister Marc Herter. „Mit diesen Fördermitteln schaffen wir es, in die nächste Projektphase einzusteigen. Unser ehrgeiziges Ziel, Hamm zu einer regionalen Wasserstoff-Drehscheibe zu entwickeln und den Wirtschaftsstandort zukunftsfest zu stärken, rückt damit ein großes Stück näher.“
Wettbewerbsvorteil für die Wirtschaftsstandorte Ruhrgebiet und Westfalen
Für die Gesellschafter des Wasserstoffzentrum ist der Zugang zu grünem Wasserstoff entscheidend: Bei zunehmender Nachfrage nach grünen Alternativen ist die Sicherung von grünen Wasserstoffmengen ein bedeutender Wettbewerbsvorteil für die Wirtschaftsstandorte Ruhrgebiet und Westfalen und Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Mit ihrer Beteiligung sichern sie sich Wasserstoffmengen zur Dekarbonisierung ihrer Busflotte und Abfallwirtschaft sowie für die Versorgung der lokalen Wirtschaft.
„Der Elektrolyseur ist ein entscheidender Faktor, um die Wasserstoff-Produktion dezentral in die Fläche zu bringen,“ ergänzt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH. „Das ist dringend erforderlich, damit wir in Sachen Wasserstoff endlich ins „Machen“ kommen. Daher sind wir der Landesregierung sehr dankbar, dass sie dieses Vorhaben unterstützt. Mit diesem Projekt sammeln wir wertvolle Erfahrungen für eine perspektivische Skalierung des Wasserstoffzentrums“.
Vorreiter
Noch in diesem Jahr soll der Baubeschluss herbeigeführt werden und das Vergabeverfahren für die einzelnen Komponenten starten. Mit dem geplanten Baubeginn 2025 und dem kommerziellen Produktionsstart 2026 ist das Wasserstoffzentrum Hamm Vorreiter bei der Implementierung des Wasserstoffhochlaufs in Nordrhein-Westfalen.