Sechs Stationen für Klasse Sechs: An der Marie-Reinders-Realschule lernte am Donnerstagvormittag ein weiterer Jahrgang den Umgang mit Laubsäge, Akkuschrauber und Hammer, bereitete einen Brunch zu und servierte ihn am gedeckten Tisch, nähte Stofftiere und kann nun Fahrradreifen flicken. Im Rahmen der Berufsorientierung ist der Hauswirtschaftstag inzwischen ein fester Baustein an der Marie-Reinders-Realschule.
Allmählich entstehen aus rechteckigen Platten Herzen, Igel, Gespenster und Blumen. Nebenan kneten Kinderhände Teig, wiegen Mehl und Wasser ab, schwingen den Handrührer. „Wir machen Hefebrötchen und stellen selber Butter her“, erklärt Hauswirtschaftslehrer Jens Rataj. Als Seminarleiter für angehende Hauswirtschaftslehrkräfte hatte er laut seiner Kollegin Christiane Wallinda „Zugriff auf so nette junge Leute“, die ihn begleiteten, um den Schüler:innen mit ihm gemeinsam das Backen und Kochen näherzubringen.
Eine Etage höher schwangen die Kinder das Bügeleisen und setzten sich damit auseinander, wie sie Kleidung am besten falten können. Nebenan erklang Hämmern und Schrauben, während einzelne Latten zu einem Rahmen wurden und immer mehr Nägel bis zum Kopf in einem Kantholz versanken.
Die Fahrradwerkstatt, die im vergangenen Jahr der Konrektor geleitete hatte, übernahm diesmal Lehrer Vadim Litvin, der den Kindern die Tricks verriet: Wie finde ich heraus, wo sich das Loch in meinem Reifen befindet und wie repariere ich den defekten Schlauch? Auch für den diesjährigen sechsten Jahrgang folgt nun im nächsten Schuljahr ein Tag mit echten Handwerksbetrieben.