„Plovdiv together 2019“. So lautet das Motto der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas. Erstmalig trägt damit eine bulgarische Stadt diesen Titel. Die zweitgrößte Stadt des Landes, die gleichzeitig eine der ältesten Städte der Welt ist, gibt richtig Gas, um das mit vielen Aktivitäten gebührend zu feiern. Aber nicht nur dort wirkt das Kulturhauptstadtjahr. Auch fast 1.700 Kilometer weiter nordwestlich soll sich viel tun.
Im beschaulichen Dortmund-Loh hat Maria Rouev 2009 einen Kunsthandel für bulgarische Kunst der Gegenwart gegründet. Mit dem Rückenwind der Kulturhauptstadt Plovdiv will sie nun den zehnten Geburtstag ihres Unternehmens intensiv dazu nutzen, eine künstlerische Brücke der Verständigung von Bulgarien nach Dortmund zu bauen. Dabei soll die Kunst als verbindendes Element zwischen Menschen, Ländern und Kulturkreisen im Vordergrund stehen. Die gebürtige Bulgarin, die seit 1995 in Dortmund lebt, will mehrere kleinere und eine große Ausstellung organisieren. Dafür sucht die 52-Jährige auch die Hilfe der Öffentlichkeit.
Rund 90 Gemälde, Grafiken, traditionelle und moderne Ikonen, Bronze-Skulpturen und Keramiken hat Maria Rouev zurzeit in ihrer Sammlung. Die Palette reicht von gegenständlichen bis hin zu abstrakten Bildern in unterschiedlichsten Techniken. Öl auf Leinwand oder Holzfaser, Aquarell- und Acrylmalerei gehören ebenso dazu wie Tempera und Pastell, Tusche, Kohle oder Mischtechniken.
Die Werke stammen von fast 20 Gegenwartskünstlerinnen und -künstlern aus Bulgarien, die in ihrem Heimatland zu den bekannten Kunstschaffenden zählen. „Ich lege großen Wert darauf, ausschließlich Personen zu vertreten, die an einer Kunstakademie ausgebildet worden sind“, sagt die Diplom-Betriebswirtin. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern hat schon immer ein Faible für Kunst gehabt. Vor zehn Jahren ist mehr daraus geworden.
„Auch wenn Bulgarien seit 2007 Mitglied der Europäischen Union ist, habe ich den Eindruck, dass das im Bewusstsein der Menschen in Deutschland nicht so richtig angekommen ist“, betont Maria Rouev. Schlimmer noch: „In Gesprächen erlebe ich häufiger, dass das Land eher an Negativaspekten wie der Armutsmigration, die selbstverständlich nicht wegdiskutiert werden darf, als an seinen schönen Seiten gemessen wird.“ Da möchte sie im Kulturhauptstadtjahr verstärkt ein Gegengewicht schaffen und erhofft sich zusätzliche positive Impulse. „Obwohl sich in meiner Sammlung Kunst aus dem ganzen Land befindet, so hat gerade die Malerei in Plovdiv einen besonders hohen Stellenwert“, erklärt die Kunsthändlerin und ergänzt: „Daher ist Plovdiv in Bulgarien auch als ‚Stadt der Maler’ bekannt.“
Maria Rouev hat Werke ihrer Sammlung bereits vor einigen Jahren mehrfach gezeigt und sucht nun in Dortmund und Umgebung zusätzliche Ausstellungsmöglichkeiten, um sie einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. „Wer dafür Räumlichkeiten anbieten kann, ist herzlich eingeladen, sich unverbindlich bei mir zu melden“, bittet sie die Öffentlichkeit dafür um Unterstützung. Ein Rahmenprogramm zu den Ausstellungen soll den deutsch-bulgarischen Austausch fördern. Erste Gespräche möchte sie dazu in den nächsten Wochen führen. Außerdem ist die Einrichtung einer eigenen Webseite geplant.
Wer Räumlichkeiten für kleinere oder größere Ausstellungen zur Verfügung stellen möchte, kann direkt Kontakt aufnehmen:
- Maria Rouev
- Mobilfunk: 0173/ 28 18 796
- E-Mail:
- Eine Besichtigung der Sammlung ist nach vorheriger Terminabstimmung möglich.