Bis zum Fest zu Persebecks 1200-jährigem Jubiläum sollte sie Wurzeln geschlagen haben, die Linde, die diverse Menschen vor drei Jahren zur Erinnerung an die Geschichte des Ortes pflanzten. Dass der Baum dafür gut dreieinhalb Jahre Zeit haben würde, wussten sie damals noch nicht. Nun aber scheinen alle Unwägbarkeiten der Vergangenheit anzugehören, weshalb am 19. August das von langer Hand geplante Fest steigen soll. Für dessen Organisation hat sich nun offiziell die IG Persebeck aus ansässigen Parteien, Unternehmen, Organisationen und Vereinen gegründet.
1200 plus 3
Im Jahr 820 fand der Ort Perricbeci seine erste urkundliche Erwähnung im Rahmen einer Transaktion zwischen hiesigen Landwirten und dem Kloster Werden. Auf den Plakaten der IG Persebeck heißt es entsprechend „1200 Jahre Persebeck! – Plus 3“. Denn was im Jahr 2020 eigentlich schon „in trockenen Tüchern“ war, musste auch im folgenden Jahr pandemiebedingt verschoben werden, wie sich Michael Twardon erinnert, der nun als Vertreter der Persebecker SPD eine der Sprecherfunktionen der Interessengemeinschaft übernommen hat. 2022 dann begann der Krieg in der Ukraine, was es den Aktiven unangebracht erscheinen ließ, ein ausgelassenes Fest zu feiern.
Musik, Essen und Diverses für Kinder
Nun aber sind die Band und der DJ bereits gebucht und auch die Hüpfburg für die Kinder ist organisiert. Die Kleinsten sind es auch, die die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem „Traritrara mit dem Feuerwehrwagen“ im Blick hat, so Twardon. Außerdem will die Kita Grotenkamp Spiele anbieten und die Hombrucher Sprach- und Heimatfreunde reisen mit einem mittelalterlichen Kulturangebot an. Für die Verpflegung wird sich unter anderem der JuKi-Treff Persebeck mit einer Waffelbackaktion engagieren.
Um 12 Uhr will Oberbürgermeister Thomas Westphal das Fest als dessen Schirmherr offiziell eröffnen. Je nach Wetter, aber spätestens um 22 Uhr wird man die Musik im Außenbereich ausklingen lassen. „Ringelpiez mit Anfassen ist dann bei der Feuerwehr“, wie Twardon formuliert. Dort wird es auch tagsüber „wenn das Wetter mies ist, eine Ausweichmöglichkeit“ geben.
Vortragsreihe zur Persebecker Geschichte
Ein Unsicherheitsfaktor ist bislang die Finanzierung. Der Förderantrag beim Stadtbezirksmarketing ist gestellt. Aber unabhängig davon, wie Ende April darüber beschieden wird: Das Fest soll stattfinden. Denn „die Vereine stehen“ laut Twardon „schonmal für ein bisschen was gerade“. Und auch die Fortsetzung der im Jahr 2020 begonnenen Vortragsreihe ist fest eingeplant. So macht Winfried Schröder am 20. April den Anfang mit „Das Kriegsende 1945 in Persebeck“. Am 25. Mai folgt Heinz-Ludwig Bücking mit einem Vortrag zum Thema „Der Bergbau in Persebeck und Kruckel vom 18. Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert“. Eberhard Kelber ist dann am 14. Juni mit „Die Straßennamen und die Entwicklung Persebecks im 20. Jahrhundert“ an der Reihe. Alle Vorträge sollen um 19 Uhr starten. Wo genau sie stattfinden werden, ist noch offen.
Und dann kommt der Herbst
So sind alle Kräfte auf die Zeit bis zum Sommer ausgerichtet. „Je nach Lust und Laune und wie wir aus dem 19. August rauskommen“, kann Twardon sich jedoch durchaus weitere Aktivitäten der IG Persebeck vorstellen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem jährlichen Fest? Erst einmal aber bleibt für derlei Planungen keine Zeit. Schließlich gibt es mit Blick auf das diesjährige Fest noch „1500 Kleinigkeiten, die zu erledigen sind“.