Die häufig kolportierte Mathe-Allergie auf Schülerseite hält Rektorin Sabine Schmidt-Strehlau für ein Gerücht. Aus ihrer Sicht hat das vermeintliche Horror-Fach vieler durchaus eine Menge leidenschaftlicher Anhänger. Die Ergebnisse der 2. Runde des Dortmunder Mathematik-Wettbewerbs lassen darauf schließen, dass dies zumindest am Bert-Brecht-Gymnasium der Fall ist. Da landete die Kirchlinder Schule kürzlich gleich vierfach in den Medaillenrängen: Sowohl die beiden Sechstklässlerinnen Nele und Luisa als auch deren zwei Jahre ältere Schulkameraden David und Rafael bekamen an der TU Urkunden für ihre zweiten Plätze verliehen, die sie sich beim Zwischenentscheid Ende 2023 im Immanuel-Kant-Gymnasium erkämpft hatten.
Es überrascht kaum, dass tatsächlich ¾ des Quartetts Mathematik als ihr Lieblingsfach benennen, lediglich David will sich in dieser Hinsicht nicht 100 %ig auf ein „MINT“-Fach festlegen. Ziel der elfjährigen Luisa ist es sogar, ihrerseits dem Nachwuchs dereinst beruflich das Rechnen beizubringen. Die denkbar knapp verpasste Qualifikation für den Landesentscheid, den man sich nur als Erstplatzierter hätte sichern können, nehmen alle vier nicht tragisch, sondern sportlich. „Klar, nächstes Jahr muss der erste Platz rausspringen“, schickt David gleich mal eine gutgelaunte Kampfansage hinterher. Auch dafür wird wohl mal wieder ordentlich trainiert werden müssen. Aber wie könnte das ein Problem sein, wenn Mathe doch Leidenschaft ist?