„Die Wüste lebt“ könnte es auch heißen, und das ist für Lütgendortmund und seine Bewohner doch fraglos eine positive Nachricht: Endlich ist im Ortszentrum die Zeit der Ungewissheit vorbei, wurde der Antrag zur Umgestaltung des alten Konze-Gebäudes genehmigt. Dass die Zukunft des Gebäudes trotzdem noch mit etlichen Fragezeichen gespickt ist, liegt zu einem guten Teil an „höherer Gewalt“, waren doch aufgrund pandemiebedingter Verzögerungen die meisten abgeschlossenen Mietverträge wieder nichtig geworden.
Bauordnungsamt hat rechtliche Bedenken
Was die Vermietung des Basements angeht, bestehen darüber hinaus allerdings auch noch Vorbehalte seitens der Stadtverwaltung. Diese neigt offenbar dazu, die vom Investor favorisierte Nutzung der Fläche als Paintball-Halle als Ansiedlung einer „Vergnügungsstätte“ zu interpretieren: Dies würde gegen geltendes Baurecht verstoßen. Wobei das entsprechende Gesetz – einst ursprünglich vor allem ersonnen, um die Ausbreitung von Spielotheken in den Unterzentren zu unterbinden – den Städten da durchaus ein paar Spielräume bietet, Dortmunds Nachbarkommune Bochum etwa lässt in der Fußgängerzone des Stadtzentrums den Betrieb sog. „Escape Rooms“ zu.
Vernünftiges Konzept für Erdgeschoss
„Schade“ findet diese neue Weichenstellung u. a. auch Thorsten Eustrup, 1. Vorsitzender von Lüdos Gewerbeverein „Aktiv im Ort“: „Solch eine Nutzung wäre etwas Besonderes gewesen. Eine frische Idee, die vermutlich auch eine neue Zielgruppe in den Ort gelockt hätte“, findet er, unterstreicht allerdings auch: „Der wichtigste Aspekt bleibt die Nutzung der Präsenzfläche im Erdgeschoss, die ihrerseits auch das Untergeschoss für Mieter attraktiver machen dürfte.“ Und auch der vom Investor jetzt ins Spiel gebrachte Plan B – das Basement als Markthalle, in der Shops unterschiedliche internationale Spezialitäten feilbieten – hört sich für ihn nach einem vernünftigen Konzept an.
100 %ig zu den Akten gelegt ist allerdings auch der ursprüngliche Paintball-Plan womöglich noch nicht. Und ob die Lütgendortmunder in Zeiten sterbender Subzentren Verständnis dafür hätten, wenn die Stadtverwaltung einer innovativen Idee für den Ort ohne Zwang „den Stecker zieht“, erscheint zumindest fraglich.