Die Werkstätten Gottessegen feierten Ende Juni mit zwei großen Veranstaltungen das 50-jährige Bestehen der Werkstatt für Menschen mit Assistenzbedarf. Bereits zu Beginn der Festwoche wussten alle mitarbeitenden Menschen der Werkstätten Gottessegen in Dortmund und Bochum, dass eine besondere Zeit angebrochen war. Mit großen Bannern, Fahnen und allerlei Dekoration hatten sich die Standorte in Kirchhörde, Mengede und Bochum Günnigfeld herausgeputzt. Inhaltlich wurden die 650 Menschen mit Assistenzbedarf in morgendlichen Veranstaltungen auf das große Jubiläum eingestimmt. Der zentrale Festakt mit mehr als 1.200 Personen fand am Mittwoch im RuhrCongress in Bochum statt. Mit einem bunten Programm aus Ansprachen, künstlerischen Darbietungen und Showeinlagen, die von den Menschen mit Assistenzbedarf gestaltet wurden, feierte sich die Werkstattgemeinschaft gemeinsam mit vielen Gästen.
Sarah Lengenfeld und Martin Körber, Geschäftsführung der Werkstätten Gottessegen, stellten in ihrer Ansprache die Geschichte der Werkstätten Gottessegen dar: Im Januar 1973 starteten die ersten 12 Werkstattbeschäftigten auf dem Gelände der alten Zeche Gottessegen. Heute arbeiten mehr als 900 Menschen mit und ohne Assistenzbedarf an vier Standorten in Dortmund und Bochum in der Werkstatt zur Arbeits- und Berufsförderung.
Diese Entwicklung haben sicherlich auch die Gründungspersönlichkeiten nicht erwartet. Bei der Gründung des Christopherus-Haus e. V., dem Träger der Werkstätten Gottessegen, dachten die Begründer nur an eine Schule, in der durch Heilpädagogik Kindern mit Behinderungen eine Hilfe zuteilwerden sollte, durch die sie lebenstüchtig eine ihnen angemessene Aufgabe als Erwachsene ergreifen konnten.
Sarah Lengenfeld stellte die auch weiterhin große Bedeutung der Werkstätten heraus: „Wir müssen und wir werden uns weiterhin den Herausforderungen der Zukunft stellen. Die weitere Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes und die Stärkung der Teilhabe im inklusiven Arbeitsleben sind dabei zwei Themen, die uns in den nächsten Jahren prägen werden. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir dies gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den kommenden Jahren erfolgreich schaffen werden!“
Auch Ute Mais, Bürgermeisterin der Stadt Dortmund, war begeistert von der Veranstaltung und dem Programm. In ihrer lebhaften Ansprache gratulierte sie den Werkstätten zu Ihrer Arbeit: „Ihr lebt vor, wie Inklusion geht. Hier sind die Worte „Vielfalt“ und „Inklusion“ keine Worthülsen!“
Musikalisch wurde der Festakt durch das integrative Musikprojekt „just fun“ begleitet. Die 30 Musiker mit und ohne Assistenzbedarf begeisterten das Publikum mit ihrer Gute-Laune-Musik. Die Festwoche wurde am Freitag mit einem großen Sommerfest aller mitarbeitenden Menschen in der Hauptwerkstatt in Kirchhörde gefeiert. In ausgelassener Stimmung genossen die Menschen mit
Assistenzbedarf die vielen spielerischen Aktionen in dieser außergewöhnlich großen Gemeinschaft.
Weitere Infos zu den Werkstätten Gottessegen finden Sie auch unter http://www.werkstaetten-gottessegen.de und auf Instagram.