Allgemeine Geschäftsbedingungen, Besonderheiten von Online-Verträgen, das Widerrufs- und Rückgaberecht, Vertragsklauseln und versteckte Abo-Modelle – bei Geschäften im Internet gibt es viel zu beachten. „Gerade für Jugendliche, die noch wenig Erfahrungen im Geschäftsleben haben, ist hier Vorsicht geboten“, so Wolfgang Scharf, Geschäftsführer der Creditreform Dortmund. In einem Online-Seminar vermittelte er zusammen mit seiner Tochter Romina den Schülerinnen und Schülern der neunten Klassen der Marie-Reinders-Realschule alle wichtigen Informationen zum Thema „Finanzkompetenz – Verträge im Internet“.
„Es ist uns eine Herzensangelegenheit, den Jungen und Mädchen gerade in dieser Zeit, in der bereits so viele Veranstaltungen nicht stattfinden können, diese digitalen Kompetenzen und wichtigen Lebenstipps für ihre berufliche und persönliche Zukunft mit auf den Weg zu geben. Auch wenn es in diesem Jahr – den Umständen geschuldet – nur online stattfinden konnte“, so Scharf.
Folgen wirtschaftlichen Handelns abschätzen
Dass viele Jugendliche und junge Erwachsene Probleme haben, die Folgen ihres wirtschaftlichen Handelns abzuschätzen, zeigt die jährliche Insolvenzuntersuchung der Creditreform. Nach den aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2020 sind rund 1,11 Millionen Menschen in Deutschland unter 30 Jahren überschuldet. „Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lage zwar um rund 303.000 (21,4%) Fälle verringert, dennoch sind die Zahlen enorm hoch“, so Romina Scharf. Ein Grund aus Sicht der Experten: Häufig können Betroffene nicht abschätzen, was „hinter den Kulissen“ geschieht, wenn sie beispielsweise eine Onlinebestellung tätigen. „Bei der reinen Handhabung der Technik macht der jungen Generation niemand etwas vor“, so Finanzexperte Scharf. „Aber ab wann ein Vertrag zustande gekommen ist und welche Folgen ein vielleicht falscher Klick haben kann, ist für viele nur schwer nachzuvollziehen.“