Jeden Donnerstag bleiben „12 Jungs“ ganz freiwillig nach dem Unterricht noch eine Stunde länger in der Droste-Hülshoff-Realschule, erzählt Felino Voßpeter als einer der ältesten der Gruppe. Gemeinsam bauen und programmieren die Schüler, begleitet von ihren Lehrkräften Andreas Unger und Katrin Eitschberger, Roboter unterschiedlichster Art. Eines der Teams, die sie für die World Robot Olympiad gebildet hatten, schaffte es ins Deutschlandfinale, das im September in Chemnitz stattfand. Doch auch beim Weltfinale in den Westfalenhallen waren die Siebt- bis Zehntklässler dabei – um das Rahmenprogramm mitzugestalten und ihre neueste Entwicklung vorzuführen.
Wer am Stand der Kirchlinder Realschule vorbeikam, durfte selbst probieren, die Legoroboter, die die Schüler gebaut hatten, mithilfe von Lukas und seinem Team so zu programmieren, dass sie beispielsweise vorgegebene Linien entlangfuhren. Um dies auch denen zu ermöglichen, die noch nie einen Roboter gesteuert hatten, hatten die Schüler sich hier für die „einfachen Programme“ entschieden, wie Lukas versicherte. Am Nebentisch krochen nach Anleitung zusammengebaute Lego-Drachen über den Tisch, per Fernbedienung ebenfalls gesteuert von Interessierten, die zufällig vorbeigekommen waren.
Der Beginn einer (fast) neuen Kooperation
Doch der Stand der Droste-Hülshoff-Realschule nahm eine beachtliche Fläche ein. So liefen an einem weiteren Tisch historische Fotos aus einer Zeche über den Bildschirm, was Felino Voßpeter aus der Robotik-AG folgendermaßen erklärte: „Uns wurde aufgetragen – weil wir eine Kooperation mit Zeche Zollern haben – etwas besonderes zu machen, was mit der Zeche zusammenhängt. Also haben wir beide“ – Felino weist auf seinen Mitschüler Enes Özkara neben sich – „uns überlegt, dass wir ein Förderband bauen wollen, was Kohle und Steine trennt.“ Tatsächlich löste man das im Bergbau über das Gewicht der unterschiedlichen Materialien, wie Felino einräumt. „Jedoch kann Lego das nicht“, spricht der 15-Jährige aus Erfahrung. In der Konsequenz trafen die Schüler die Entscheidung, „dass wir mit Farbsensoren die Steine und die Kohle trennen“.
Umsetzen wollen die Jungen das im nächsten Schritt. Im Rahmen der WRO jedoch präsentierten sie bereits ein funktionsfähiges Förderband, das Legosteine von rechts nach links transportierte. Zu Demonstrationszwecken hatten sie auch den Zug mitgebracht, der in Zukunft abhängig von der grauen oder schwarzen Farbe des jeweiligen Legosteins vor- und zurückfahren und „Steine“ und „Kohle“ so in unterschiedlichen Waggons auffangen soll.
Mit dieser Erfindung führten die Jungen eine einerseits seit langem bestehende Kooperation ihrer Schule mit Zeche Zollern fort. Andererseits hatte die Roboter-AG die Droste-Hülshoff-Realschule bislang noch nie am Grubenweg repräsentiert. Nun jedoch ist auch „der Plan für nächstes Jahr, dass die Roboter-AG häufiger kommt“, wie Anna Bonorden als FSJlerin im Bereich Bildung und Vermittlung am LWL Industriemuseum Zeche Zollern betont.