Lütgendortmunds Jugendfreizeitstätte hat eine neue Leitung, aber allzu sehr umgewöhnen müssen sich die Kids nicht: Schließlich geht „der Lars“ schon seit rund 9 Jahren im Haus am Marienborn ein und aus! Nachdem aber seine Vorgängerin Manuela Kiess Ende des vergangenen Jahres den Posten der Kinder- und Jugendreferentin übernahm, rückte der 39-jährige bisherige „Vize“ jüngst auf den Chefsessel nach.
Angetreten hat der Höchstener seinen neuen Job Anfang März – und bekanntermaßen in merkwürdigen Zeiten. Denn was Lars Hilverling in seinem ersten Jahr als Hauptverantwortlicher wird umsetzen oder in Angriff nehmen können, ist momentan selbstverständlich kaum abzuschätzen. Im Blick hat er für den Herbst auf jeden Fall die Einrichtung eines Tobe- und Bewegungsraums für die Sechs- bis Zehnjährigen, der es dem Nachwuchs auch bei schlechterem Wetter ermöglichen soll, sich ein bisschen auszupowern. Der wird dann dauerhaft mit kleinen Toren, Trampolinen usw. ausgestattet und es schnell zu einiger Popularität bringen.
Der Weg dorthin allerdings ist derzeit mit Fragezeichen gepflastert. Auch die Frage etwa, in welcher Form die Ferienspiele 2021 über die Bühne gehen können, ist noch völlig ungeklärt. Deren Wegfall, gibt der neue JFS-Leiter zu, täte ihm definitiv weh, sieht er das mehrwöchige Sommerprogramm der Einrichtung doch als ein immer wiederkehrendes Highlight an. Andererseits ist Lars Hilverlings Prämisse auch in der Pandemie: Den Optimismus behalten und weitergeben. Was keineswegs bedeute, stets blendend gelaunt sein zu müssen: „Ich bin immer gut damit gefahren, authentisch zu sein“, hebt der 39-Jährige hervor. Mittlerweile ist er das quasi schon in der zweiten Generation, gab es doch neulich den Kurzbesuch einer ehemaligen Besucherin, für deren Nachwuchs die JFS in Kürze ein Thema werden dürfte.
Zu den derzeitigen Kindern und Jugendlichen im Ort versucht Lars Hilverling bei Touren durch den Stadtbezirk Kontakt zu halten – und vermittelt ihnen dabei, dass sie sich bei „Corona-Blues“ oder anderen Sorgen telefonisch stets an ihn wenden dürfen: Ein Angebot, das offenbar immer wieder angenommen wird und beim Leiter das angenehme Gefühl hinterlässt, „trotz Lockdown gebraucht zu werden“.
Und hin und wieder gibt es sogar ein spontanes Extra-Lob vom Nachwuchs, das man sich aber sogar selbst als JFS-Chef aus dem Jugendslang erstmal in Erwachsenen-Sprache übersetzen lassen muss. Gemeint war es jedenfalls als große Wertschätzung, als einer seiner Besucher ihm neulich anerkennend zurief: „Mensch, Lars, du bist total stabil!“